Das Leben nach aussen kehren
Montag, 2. Juli 2007
nestbeschmutzung (drama in drei + x akten)
Montag, 2. Juli 2007, 17:30
die figuren in diesem schauspiel des lebens sind ausschliesslich ingenieure. woran ihr unschwer erkennen koennt, dass es sich um ein drama handelt.

akt 1: ich suche eine wohnung in valencia und treffe auf diese unschuldigen, leicht lebensfernen geschoepfe, ingenieursstudenten eben, die eine guenstige wohnung haben. was sie sicher nicht haben ist der erasmus-drive. deshalb ekelt mich der gedanke eher an, dort einzuziehen, aber ich halte mir die moeglichkeit offen.
durch gezieltes suchen eroeffnen sich mir ploetzlich noch mehr moeglichkeiten in maedel-wgs (sabber!)
meine favorisierte wg bekomme ich schliesslich nicht, aber es bleibt die zweite maedel-wg offen.

akt2: es ist wochenende, der letzte tag an dem ich noch bei meinem freund pennen kann. mehrere stunden versuche ich die maedel-wg zu erreichen, doch nie nimmt jemand ab.
leicht veraengstigt ob dieser dekommunikativen haltung beschliesse ich das verhalten als ablehnung zu interpretieren.
und ueber diese alternativen verpeilten fotzen fluchend steuere ich telefonisch den sicheren hafen der ingenieure an. auch wenn dort keine fische im brackwasser schwimmen.

akt3: grummelnd kritzele ich zeilen ueber die ungerechtigkeit des lebens im allgemeinen und ueber ungerechtigkeiten in meinem leben im besonderen in mein tagebuch (denn in der zwischenzeit haben sich die maedels doch gemeldet und mir die wohnung angeboten - doch zu spaet), als mich ein anderer freund, seines zeichens auch ingenieur anruft.
die schilderung meiner situation unterbricht er ruede mit den worten: "wenn ich dich besuche will ich in einer maedchen-wg wohnen".
ein grinsen ueberfliegt mein gesicht und gleichzeitig waechst angst: ich kann doch nicht...

akt x:
meine lippen druecken das folgende konsonanten-vokalgemisch in richtung telefon:
"hi, ich mag die art wie ich jetzt handele auch nicht so gerne (vgl. den kategorischen imperativ von kant), aber ich zieh nicht bei euch ein.

umfang des gespraechs: 23 sekunden

umfang des hinterherigen erleichterungsgefuehls (geschaetzt): unendlich gross.

moral der geschicht: es trifft immer die unschuldigen geschoepfe dieser erde (haha!)

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