Das Leben nach aussen kehren
Sonntag, 24. Mai 2009
the spirit of mtb
Sonntag, 24. Mai 2009, 05:44
oder:
wie man (besser nicht) bikt.
sprang mir gestern nachmittag der gedanke
"gehste nochmal ne runde biken" in den kopf.
also fluffig durchkalkuliert wanns dunkel wird und gegen halb sieben aufs bike geschwungen um mal kurz einen berg hier um die ecke aufzusuchen.
während der fahrt nacheinander die aha-erlebnisse: pumpe handy, uhr dabei? nö.
auf dem gipfel des berges treffe ich auf eine locker abhängende gruppe von leuten, die mir auf die frage nach einer geeigneten abfahrt zuerst flapsige und schlußendlich nicht weiterführende (aber nette) antworten gibt. also stürze ich mich einen standardpfad herunter, passiere respektvoll langsam fahrend eine kuhherde und lande am ende in einem naturschutzgebiet, in dem "fahren" nicht erwünscht ist. alle anderen pfade sind aber entweder mit dornen bewachsen oder viel zu steil (hier beginnt sich eine gewisse mentale einstellung abzuzeichnen).
also: schön im naturschutzgebiet bergab auf einem stufigen pfad hüpfend.
nach durchquerung des tals beschließe ich die berge auf der anderen seite einzutauchen und trampele bergan.
da mir die höhendifferenz aber zu krass ist, wähle ich noch vor errreichen des gipfels einen horizontale linie - und verfahre mich. ständig..
als resultat des letzten verfahrens lande ich in einer sackgasse auf einer weide und entscheide mich diese bergab zu rollen. durch 0,7m hohes gras, das mich entweder nach links oder rechts reißt, bergab rollend komme ich an ein brennesselfeld, in dessen mitte ein kleiner steiniger bach läuft.
nach dem gedanklichen ausschlußverfahren kommt es zu folgender entscheidung:
1. wieder zurück bergauf ? zu anstrengend
2. durch den bach bergab? unfahrbar, weil steinig. verursacht ausserdem komplett nasse füsse.
also:
3. längere zeit durch ein brennesselfeld bergab schieben.
mittlerweile beginnt es zu dämmern, ich habe den rückwegpfad gefunden aber die kontraste im wald verschwimmen. also stelle ich auf höchsten federweg, verlasse mich darauf dass da nichts auf dem weg liegt und eiere fullspeed zurück. klar ist zumindest: die schwarzen flecken im grau - das ist schlamm - da rutscht man.

gegen 10 uhr sieht man einen verdreckten jungen mann ein noch verdreckteres fahrrad in den bahnhof wilhelmshöhe schieben und in letzter sekunde ein brot kaufen.

und gerade jetzt wache ich geschunden auf, spüre die brennesseln auf den waden und schmerzen in diversen anderen körperteilen.

the spirit of mtb

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