Das Leben nach aussen kehren
Montag, 27. November 2006
skizze eines gefühls
Montag, 27. November 2006, 19:40
unbeschwertheit, wärme, begehren, etwas warmes dass aus mir herausfließt. aber auch: eine innere spannung, ein provozieren von situationen die mich cool erscheinen lassen.
und träume in denen ich angst habe sie zu verlieren,
obwohl ich sie noch gar nicht habe.
sie hat mich gefangen.

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lernen
Montag, 27. November 2006, 12:10
selten nicht mehr soviel gelernt wie dieses wochenende in barcelona. und selten nicht mehr eine so warme interessante frau beobachtet. die fakten: wir eine erasmusgruppe von sieben leuten (2 deutsche, ein franzose, 3 portugiesinnen). nur eine geschichte: am letzten tag gegen dreizehn uhr sahen wir das meer. ich liess mich nicht davon abholten, mir (fast) saemtliche kleider vom leibe zu reissen und hineinzuspringen. wellen, die es das letzte mal in barcelona in dieser form nicht gab. das eintauchen in das urelement wasser, das spiel mit den kraeften der natur, die bewundernden blicke der maedchen. dies: barcelona. zum zweiten mal. lange nicht mehr soviel gelernt

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Samstag, 18. November 2006
was gehtn?
Samstag, 18. November 2006, 14:35
irgendwie aus dem bett krabbeln. rundherum gestank, dreck (von den bauarbeiten der strasse, wo ich wohne). irgendwie in die kueche gelangen, irgendwelche sachen in den mund fuehren. geschmack erlangen. nebenbei erkennen wie der hund wirr in der wohnung herumirrt und schliesslich einen meiner geschmackvollen ohrstoepsel dieser nacht zerkaut. den hund formell davon abhalten.
sich dann dem immer noch geschaedigten computer zuwenden. erkennen dass da wenig geht und sich drueber freuen. im hintergrund staendig diese fragen: was habe ich dem koerper diese nacht eigentlich alles zugefuehrt? irgendwo sonne. der freudige gedanke dass ich beim zurueckkommen noch per sms ein maedchen angeflirtet habe. was erwiesenermassen nicht funktioniert. aber beim einschlafen hilft.
was gehtn?

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Donnerstag, 16. November 2006
wozu eigentlich all dies?
Donnerstag, 16. November 2006, 21:19
vor zwei tagen hat sich mein computer zerrissen. nach einem ritt durch geistige verzweiflung waren wenigstens alle daten wieder da. heute spuere ich wie stark mich das angegriffen hat, mein koerper fuehlt sich wie teig an. was fuer ein wahnsinn und wie fluechtig, diese daten.
----
zurueck zur anfangsfrage: wofuer?
um mich weiterzuentwickeln, heraus aus mir. aber wohin? auf jeden fall auch hin zu ihr. aber nicht nur zu ihr.
beim gedanken an sie entsteht ein gefuehl. es ist warm, und irgendwie golden...

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Montag, 13. November 2006
blumen klauen mit meinen jungs
Montag, 13. November 2006, 20:23
des nachts. mit verschworener miene fragen meine jungs ob ich lust hab rauszugehen, "l'amor de hombre" zu suchen. ich bin witze dieser kategorie gewohnt und kenne ihre ungefährlichkeit, was mich zum jasagen bewegt.
mit mützen getarnt schleichen wir uns auf die straße. alles dunkel, leise, leicht kalt.
wir arbeiten uns um einige ecken bis zu den nachbarn vor und beginnen deren vom balkon gefallene pflanzen samt erde in plastiktüten zu packen. stille - nur unterbrochen vom rascheln der plastiktüten. drei volle tüten später: rückzug.
in der wohnung fällt alberto auf, dass "l'amor de hombre", eine pflanze, nicht dabei ist.
gestern ein ähnliches spiel.
jesus arbeitet auf einer "carpa" des gobierno (lokalverwaltung). nach ende einer veranstaltung um neun abends sieht man mich und alberto eine 2,5m hohe pflanze samt blumentopf, eine dekoration der carpa, zu unserer wohnung tragen.
fragt alberto: warum gucken uns die leute alle so komisch an? für mich ganz klar: weil wir wiedermal mützen tragen.
als wir an einem kleinen jungen vorbeitragen ;-) und ich seine augenbewegung registriere, muss ich korrigieren.
es ist wegen der pflanze
(sehr geil, der junge reißt seinen kopf förmlich in die höhe, um die spitze der pflanze noch zu sehen).
nunja,
blumenklauen mit meinen jungs,
muss sein, schließlich verwüstet lio ständig pflanzen auf dem balkon.
[langsam schleicht sich eine kafkaeske tendenz in meine erlebnisse ein]

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Freitag, 10. November 2006
lio
Freitag, 10. November 2006, 22:02
das ding was da so naiv ins bild reinragt, ist lio. meine relation zu lio zu beschreiben, ist schwierig. gerade beschränkt sich unsere kommunikation darauf, dass er mich beständig in die hand zu beißen versucht und ich ihn die zeit, die er dies nicht versucht, beständig ignoriere.
und doch: heute mit lio eine stunde am fluß joggen. wie gut ihm die freiheit tut, das sich in der natur bewegen. aber nicht nur ihm ;-)
ich hatte gehofft dass er danach fertig ist, aber das gegenteil war der fall.
und: göttlich das bild, wie wir kurz vor unserer casa unter einer brücke stoppen und ich den recht zugeschlammten hund mit wasser säubere.
schließlich habe ich den hund nur von meinen mitbewohnern geliehen *grins* - kann man ihn ja nicht total verdreckt wieder zurückbringen

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Donnerstag, 9. November 2006
fremden mädchen streicht man nicht durchs haar
Donnerstag, 9. November 2006, 00:45
schließlich könnten sie auf englisch "no" sagen. was dann dazu führt, dass man sich ewig nicht traut ihnen durchs haar zu streichen.
warum habe ich nur ganz krass das gefühl dass sie eigentlich schon lust auf die berührung hätten,
nur die art der berührung, der zeitpunkt, wassweiß ich falsch gewählt war?
mädchen - fremde.
und eine hand - nicht fremd - die sich noch streckt,
nicht lüsternd sondern liebend.
suchend,
hoffend.
dazwischen raum,
materie, nichts,
mit wind hier sogar kalt.
gut dass es diese hand gibt.

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Dienstag, 7. November 2006
toilettenreparatur selbstgemacht (vor ner halben woche)
Dienstag, 7. November 2006, 17:07
[vorgeschichte]
alberto arbeitet normalerweile im supermarket,
als überbrückung bevor er seinen doktor anfängt.
seit er krank ist, kann er nicht mehr arbeiten.

gibbet aber natürlich im haus so einiges zu tun.
und zufällig fällt dann auf, dass die toilettenschüssel seit
ewigkeiten wackelt.
also mal nachgeforscht.
zusammen mit alberto schüssel komplett demontiert, delikate suppe und suppenbrösel
aufgewischt.
dann überblick verschafft.
gibbet zwei schrauben im boden. analyse: beide total durchgerostet und bis aufs
letzte hemd durchoxidiert.
nichts gegen spanier, aber wer verwendet nicht-oberflächenbehandelte schrauben,
wenn ganz klar ist, dass da wasser in der nähe fließt.
albertos analyse: im arsch.
meine analyse: im arsch, weil spanisch konstruiert (you got it: klingt irgendwie spanisch...).
egal.
aber schwierig.
frage an alberto: was hältst davon nen klempner (fontanero) zu rufen?
alberto: nö, is zu teuer.
also weiter. wie kriegen wir die schraubenüberreste aus dem boden.
ich: geil! rausbohren.
alberto: rausfriemeln mit zange, irgendwie. weil: stahlbohrer und werkzeug haben wir nicht so richtig.
ich: ich bin weg.

wenig später:
eine schraube irgendwie aus dem bodendübel entfernt (seit samuel bedeutet dübel für mich noch mehr),alberto hat
noch nen loch gebohrt.
ungefähr einen tag später [vorsichtiger hinweis: demontierte toiletten kann man nicht benutzen].
alberto baut mit gips eine stabile plattform, da der boden des bades eh schräg ist, daher das wackeln.
meine aufgabe: den gips mit dem fön trocken.
zwischendurch: unangenehme gerüche aus dem loch im boden.
und dann mein wunsch ins altenzentrum nebenan zu gehen, um man schnell im internet zu surfen.
kommentar alberto: super, ich komm mit. muss eh kacken.
im altenzentrum auf der toilette ein grauenspiel. männer jenseits der 70 die versuchen auf die toilette zu gehen.
ich flüchte zuerst, kehre aber wenig später zurück. die natur will es so.

am abend dann der große moment: wir setzen die toilettenschüssel zu dritt auf die gipsplattform,
verschrauben den scheiß, spülen zur probe und fluten erstmal das bad.
beim zweiten versuch klappts.

wir glücklich. schon cool ne funktionierende toilette zu haben.

nachruf: süffisanter kommentar von jesus, seines zeichens altenpfleger, als er während der bauphause mein zimmer betritt und eine flasche
gelben inhalts auf dem boden entdeckt: wasn das?
*grins*

spanier sind helden. to be continued.

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fiesta de martin
Dienstag, 7. November 2006, 16:27
glücklich, dass martin, mein freund, studienkollege, seelenverwandter (irgendwie geht das ganz groß richtung narziß und goldmund in neufassung) mich besucht hat. und wir hatten spaß. imensen spaß. unbeschreiblichen spaß.
hier mal ein paar fotos ;-)

von links: jesus, ich, martin, samuel, alberto

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