Das Leben nach aussen kehren
Dienstag, 23. Januar 2007
nächte
Dienstag, 23. Januar 2007, 17:46
es gibt die nächte, wo ich nachts aufwache und etwas in mir würgt,
wo ich etwas in die welt hinausschreien muss und dabei auf menschen stoße, die mir sagen dass sie dass nicht verstehen können und müssen, weibliche.
und so krass das jetzt klingen mag,
in diesen nächten kann ich gewalt gegen frauen verstehen.
das versteht bitte mal (dies eine aufforderung zum nachdenken jenseits der oberflächlichkeit).
was nichts an meiner liebe zu ihnen ändert.

was noch?
manu,
ein junge der mich durch seine so extrem-schwule art beim ersten mal gründlich verschreckt hat.
seine party habe ich abschiedslos nach wenigen minuten verlassen. und doch hat er sich wieder gemeldet, einen monat später.
und es war ein wunderbarer abend, so ähnlich das denken, ein geistiger hafen - den er, galleriebesitzer und künstler - mir gab.
und auf meine frage hin, warum er sich überhaupt nochmal bei mir gemeldet hätte,
antwortete er,
was eigentlich keine antwort war, aber eine wunderschöne geistige figur: "bei regisseuren ist es so: du sagst zu den schauspielern: los, spielt. und wenn dann einer von ihnen einen grottenschlechten auftritt hinlegt, gibst du ihm eine zweite chance.
du musst allen deinen figuren eine zweite chance geben. denn vielleicht hast du dich in ihnen getäuscht, und sie können viel schöner spielen".
ich könnte ein bisschen weinen ob dieser antwort. stattdessen konstatiere ich trocken: brecht.
aber das wort schluchzt ein bisschen.

und zum schluß:
death cab for cutie. ein bisschen golden die musik, voller wärme, sehr langsam und intensiv,
aber auch mit abgedrehten passagen wo die stimme wunderbar verzerrt. gut für nächte in
denen man schreien will. und nach dem schreien wieder das goldene, warme der musik,
dass sanft einbettet. und doch energie zu tragen scheint. denn hinterher ist wieder alles gut.
nur die erschließung dauert. was im angesicht unserer welt aber ein zusätzlicher wert ist.
Anspieltip: "information travels faster".

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Montag, 22. Januar 2007
despistado
Montag, 22. Januar 2007, 16:57
heisst soetwas wie verpeilt und kennzeichnet nach ansicht von alberto (mitbewohner) mich ganz gut. ihn aber auch. erkennt man daran dass man sagen kann: "eres despistado" (das verb ser=sein kennzeichnet dauerhafte zustände). zu jesus, meinem anderen mitbewohner kann man dies seiner meinung nach nicht sagen, da ist nur ein "estoy despistado" möglich, kennzeichnung eines kurzzeitig verpeilten zustands.
ein solcher zustand überfiel jesus gen ende dezember mit solcher wucht, dass er sich ausserstande sah, die telefonrechnung zu bezahlen. und eine leichtere version dieses "verpeiltseins" schien seine sinne zu mildern, als er im januar vorgab das nichtfunktionieren unseres telefonanschlusses hätte seine ursache eindeutig auf seiten der telefongesellschaft.
egal. das resultat ist: kein internet, weil: keine rechnung bezahlt.
und ein ableger dieses resultats mit thermodynamischen anleihen ist eine neue theorie:
die summe aller verpeiltheiten in definierten zeitabständen im leben von personen ist konstant.
wobei verpeiltheit=intensivität*dauer ist.
diese theorie in ihrem vollen licht zu erfassen, überlasse ich euch.

bis bald mal wieder.

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Dienstag, 16. Januar 2007
momente
Dienstag, 16. Januar 2007, 20:30
in denen sonst alteingesessene lokalgrößen wie geld oder zeit ihren wert verlieren.
momente in denen ruhe einkehrt, und ein gefühl der wärme den körper durchflutet. wo die beziehungen zur welt plötzlich harmonisch sind: ich das nehme was ich will und vor ihr das annehme, was sie mir sagt.
momente in denen ich mich selbst finde.
momente, die in wirklichkeit eine ewigkeit sind. momente, die ich nie vergessen will und doch bereitwillig vergesse, weil sie zu schön sind.

und gerade die sonne, die eines der ersten male dieses jahr in mein zimmer hereinflutet. es geht weiter ;-)

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Sonntag, 14. Januar 2007
heilige stunden
Sonntag, 14. Januar 2007, 19:06
am fluß joggend, dabei die ruhe empfindet die einkehrt, wenn man einfach nur dahinläuft - neben sich einen der das gleiche macht - einfach nur dahinströmt. warum haben wir uns eigentlich nur so weit von der natur entfernt?

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§träume§
Sonntag, 14. Januar 2007, 15:34
wochenenden zu erleben, die sinnerfüllt sind. die nicht darin ausarten, sich zusammenzurotten und so laut zu sein, dass man nichts mehr wahrnehmen kann, wahrnehmen muss. ich bin es satt den sinn von vorneherein wegzuschmeissen, das feingefühl zu verlieren, abzustumpfen. es gilt weiterzusuchen. denn das hier, das kann es nicht sein.

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Samstag, 13. Januar 2007
here's how it goes
Samstag, 13. Januar 2007, 13:58
nicht nur mein haaransatz, auch das leben lichtet sich. habe den gedanken an das schreiben einer thermodymanikklausur hier lustvoll in die tonne getreten. faktisch ist mein semester hier schon beendet. die dadurch erschaffene zeit nutze ich zum schlafen und: für eine intensive reise:
anfang februar gehts für zwei wochen durch spanien, zusammen mit einem guten freund.
schön, wie sich das leben manchmal fügt.

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Dienstag, 9. Januar 2007
found my place again
Dienstag, 9. Januar 2007, 21:01
schwer wenn man keinen platz in der welt hat. denn dann steht man nicht fest auf dem boden, weil kein boden der eigene ist. und kommt ein windhauch...
und irgendwie, durch zufall, habe ich heute wieder meinen platz gefunden. er ist: in einem sala de estudios.
aberwitzig viele studenten sitzen an langen tischreihen, über die unterlagen gebeugt, geknechtet. ein meer von stimmen und geräuschen.
in dass ich, mit ohrstöpseln bewaffnet gerne eintauche. und merke: schön wieder einmal etwas sinnvolles zu machen.

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Sonntag, 7. Januar 2007
thermodynamische wirrnisse
Sonntag, 7. Januar 2007, 00:36
just listening to: "battery in your leg - blur". dabei meinen laptop beobachtend, bei dem zeitweise immer das display ausfällt. achja, es ging um thermodynamik. ich hoffe auf meinem grabstein steht nicht: "er scheiterte an einer thermodynamischen fragestellung weil er sich scheinbar gewahr war, dass seine geistigen fähigkeiten begrenzt sind". die leute würden es nicht verstehen.
ich verstehe es nicht.
bildschirm aus.
bildschirm an.
ein appell an alle dort draussen: studiert nix technisches.
bildschirm aus.

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Auf den Spuren der verlorenen Unschuld -oder- Gedanken einer Fahrt
Samstag, 6. Januar 2007, 02:41
Während meines Heimataufenthalts wurde ich von Familienmitgliedern dezent darauf hingewiesen, dass sie gewisse Dinge in meinem Blog schockieren würden. Zitat: „Also dass Du soviel Alkohol trinkst, finde ich nicht gut“. Dabei trinke ich nicht viel Alkohol, dasss ganz klar.
(das dasss deutet schon sacht die neue Richtung des Blog an, es handelt sich um eine Wortneuschöpfung aus das+[i]s). Zurück.
Es geht anscheinend darum, dass ich gewisse Charakterzüge im Blog präsentiere, die neu sind (sogar: mir neu). Und einige (eventuell sogar: ich) sind damit überfordert.
Das soll nicht sein (nämlich dass Ihr Euch überfordert).
Aber auch in Referenz auf mich wünsche ich diesen Blog zu verändern. Denn wie ich gemerkt habe, artete einiges Geschreibe in den sprichwörtlichen Seelenstriptease aus. (Ob ich soetwas wie eine Seele besitze?)
Und dieses nackt dazustehen in den Weiten des Internet, ohne eine liebende Person in der Nähe, entbehrt des Sinns, ja: ist kontraproduktiv. Denn das Internet ist ein recht kalter Raum
Szene:
Diagnostiziert der Doktor: „Sie haben Weberkältung und akute Ebayitis“

Deshalb lifte ich jetzt meine Augen ein bisschen höher, nehme mehr wahr als die Bewegung meiner Füße, die abwechselnd schlurfend und dann wieder freudig voranhüpfend ist und sehe einen Stern funkeln. Er entstammt meiner alten Geistesschmiede und nennt sich Literarizität. Diesem Stern, so beschwöre ich mich, werde ich von nun an vermehrt folgen. Allen denen das wie ein schaler Aufguß der Weihnachtsgeschichte erscheint sei gesagt: es gibt Parallelen...
Kurzerklärung Literarizität: Der Autor und sein Werk sind nicht eins. Schlüsse vom Werk auf den Autor sind möglich(bei Literatur von Nicht-Zeitgenossen gern gesehen: der historische Ansatz), können aber niemals absolute Gültigkeit beanspruchen.

Insofern jetzt eine neue Konstellation: Ich, der Stern und Wortmaterial. Sollte dieses Wortmaterial Elemente aufweisen, die mit einem § gekennzeichnet sind, so handelt es sich um geistigen oder emotionalen Inhalt, über den der Mantel der Literarizität geworfen wurde.
Meine Vergehen werden dadurch, so hoffe ich, milder erscheinen.
(Verwiesen sei auf Saint-Exupery, der im kleinen Prinzen eine Riesenschlange einen Elefanten verschlingen lässt. In der literarischeren Zeichung, sieht das Ergebnis einem Hut sehr ähnlich, die mordende Schlange ist unkenntlich geworden).

Insofern wünsche ich Euch allen ein gutes neues Jahr (ein bisschen spät vielleicht) und ein entspannteres Lesen.

PS: Jemand meine §Unschuld§ gesehen?
PPS: In diesem Fall weißt das §-Zeichen darauf hin, dass Unschuld literarisch benutzt wird. Es geht also um meine geistige Unschuld.

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