Das Leben nach aussen kehren
Freitag, 28. September 2007
roooooooooooooooo-t!
Freitag, 28. September 2007, 17:55
brüllte die alte frau in meinem rücken, als ich bürgersteigschlenkerernd unser gutes deutsches verkehrsmonstrum mit dem fahrrad umfuhr und danach um die ecke verschwand.
es klang ein bisschen wie

tooooooooooooooooor,

was es von der bedeutung auch ungefähr traf. obwohl es nach ihrer ansicht wohl ein eigentor für mich war.

warum sie aber an einem negativen wert, nämlich dem lähmenden rot einer ampel, festklammert, ist mir schleierhaft. es dürfte gewohnheit sein.
schade also dass ich ihr gesicht nicht verinnerlicht habe. sonst stände beim nächsten treffen an einem signalgeber folgender geniestreich an:
tief luftholend sprinte ich auf die rote ampel zu, fange kurz hinter ihr an "dunkelroooooooooooot" zu brüllen, schneide an ihr vorbei und lasse beim hinter der ecke verschwinden ein glucksendes "in dunkeldeutschland" verhallen.
denn schließlich dürften ihr, bei entsprechendem alter, durch diese aktion zumindest auch einige lichter ausgeblasen werden. und sollten danach noch genügend synapsen funktionieren, wird sie erkennen, dass zwar einige lichter verloschen sind, aber eins immer noch zuverlässig brennt.
das der ampel.
was sie mit tiefer zufriedenheit erfüllen wird.
denn es ist rot.
aber gleich
grün.

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Mittwoch, 26. September 2007
...und glorreiche siege
Mittwoch, 26. September 2007, 15:13
die welt steht mir offen. von meiner neuen wohnung am fuße des teutoburger waldes werde ich zu rauschenden bikestreifzügen aufbrechen. morgens in süßkalter wassergesättigter luft mit dem fahrrad bergab gen fh sausen.
und später des tages meinen möglichen frust ob des studiums pumpend in die pedale und über diese in den berg hinein treten.
(vergleiche: "etwas in die tonne treten").
für alle die meine euphorische stimmung besser erfassen wollen sei empfohlen:
spoon: the way we get by.
off.

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endzeitkämpfe
Mittwoch, 26. September 2007, 11:45
es ist einer dieser morgen, wo ich das licht der tages schon ein bisschen früher als zehn erblicke. in meinem blut rauschen ein paar hormone auf nikotinverengten adern durch die gegend, und eines dieser hormone hat mich mit einem bumsenden aufprall im kopf wachgerissen. und im moment des aufwachens flossen noch reste eines traumes durch das abflußsieb meines bewußtseins.
jetzt bin ich also wach, bereit für den finalen kampf. ich stehe jetzt für meinen platz in der evolution ein, ich werde konkurrenten zerfletschen und ihre gliedmaßen am boden verstreuen. und das alles für eine wohnung.
aber jetzt ist zeit. und ich, als erster bewerber, bin jetzt aufgrund einiger verschleppungen auf verschiedenen seiten (wozu auch meine zählt), nun mit mindestens einem weiteren bewerber konfrontiert.
es ist zeit, nichts mehr zu verschleppen.
abgesehen von meinen mitbewerbern.
und die auch nur in dunkle wälder.

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Montag, 24. September 2007
lebenszeitverschwendung und kackende libellen
Montag, 24. September 2007, 02:03
seit mittlerweile vier wochen suche ich jetzt eine wohnung. der zwischenzustand, in dem ich mich aufhalte, ist alles andere als befriedigend.
geduldet aber doch nicht zufrieden.
und dann: eine krankheitswelle hat jetzt die gesamte wg zum strecken der hufe veranlasst.
ich kann mich an wenige sinnvolle sachen erinnern, die ich in den letzten vier wochen gemacht habe.
nur an das gefühl, am schreibtisch von heike zu sitzen und für zwei tage etwas machen zu können, während warm von oben durch das dachfenster licht flutete.

-

beim relaxen auf einer wiese luftschaufelte sich eine libelle auf meine verschränkten arme und ließ sich dort nieder. pilotenbrillenartig mit riesigen augen ausstaffiert, stand sie auf ihren sechs beinchen auf meinem arm, schaute geradeaus und ließ ihren schwanz wippen. auf und ab, auf und ab...er kam meinem arm gefährlich nahe.
mit einem stoß hielt ich das insekt vom ablegen des schwanzes, der aus mehreren segmenten bestand, ab.
doch auch so erschien es der libelle aushaltbar.

kurz flog sie davon, und kehrte sekunden später zurück um sich auf ebenderselben stelle meines gliedmaßen niederzulassen.
dies wiederholte sich dreimal und ich war vom beobachten, dieses zuletzt wieder untätig dasitzenden schwanzwippenden insektes so fasziniert, dass ich im suchen nach einer einzigen aktion, diese fast übersah.
das letzte segment ihres schwanzes neigte sich bedenklich, kippte pisaturmartig, nur um 90 grad gedreht, immer stärker und löste sich dann vollständig ab.

es blieb mir überlassen, das stück als scheisse zu identifizieren, denn in der zwischenzeit hatte sich die libelle schon davongemacht.

ich bin jetzt nicht einmal beleidigt, nur überrascht. und nach zerreiben der scheiße dachte ich: war das jetzt vielleicht ein geschenk..?

ich beshloß, mich so zu fühlen.

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Sonntag, 16. September 2007
schnipsel meines lebens
Sonntag, 16. September 2007, 22:39
die irgendwo ganz hinten noch rumfliegen:

"Noch einmal sprechen
von der Wärme des Lebens
damit doch einige wissen:
Er ist nicht warm
aber es könnte warm sein."
stammt von erich fried.


eine meiner synapsen blitzt auf und führt zu max frisch. endphrasen von homo faber:

"Alle Zeugnisse von mir wie Berichte, Briefe, Ringheftchen, sollen vernichtet werden, es stimmt nichts. Auf der Welt sein: im Licht sein. Irgendwo (wie der Alte neulich in Korinth) Esel treiben, unser Beruf! - aber vor allem: standhalten dem Licht, der Freude (wie unser Kind, als es sang) im Wissen, dass ich erlösche im Licht über Ginster, Asphalt und Meer, standhalten der Zeit, beziehungsweise Ewigkeit im Augenblick. Ewig sein: gewesen sein."

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Donnerstag, 6. September 2007
just listening to
Donnerstag, 6. September 2007, 02:32
the editors.
sehr beschränkt, aber bereitwilliger plätschert der lebensbach voran. heute hab ich mir die möglichkeit eines neuen bike-kaufs geschaffen.
bereitwillig bietet mir die verkäuferin an, dass neue bike als testrad deklariert zu kaufen,
was mathematisch gesehen in einem vorteil von 16,(periode)6 prozent resultiert.
wobei da einige prozente möglicherweise auch in die tasche der verkäuferin abdriften.
was wir mal im heutigen system nicht kritisieren...gell?
*grins*
andererseits belegen kalkulationen unserers systems, durchgeführt von der inhaberin des bikeshops, dass mein jetziges fahrrad noch exakt 200€ wert ist.
mehr noch: es könnten reparaturen im wert von 200€ durchgeführt werden.

hier liegen gleich zwei fehler vor:
der ideelle wert meines fahrrads liegt deutlich über 200€,
und: wenn es nach mir ginge, könnte man noch mehr als 200€ in die modifikation des bikes stecken,
nur wer bezahlt das?

belassen wir es also bei diesen worten, im system steckend. und dabei gepflegt kichernd.

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Donnerstag, 30. August 2007
deprigeschiebe
Donnerstag, 30. August 2007, 00:40
aufgrund lustvollem
sich in einer selbtbefinden-abwärtspirale-drehen
steht hier nichts.
ausser:
"uaaaaaaaaaaaaaaaa-schnief-wööööööööööo"
(nämlich die geräusche die ich beim immer weiter beschleunigten in die tiefe drehen von mir gebe.
*noch-augenwinker*

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Freitag, 24. August 2007
dies ist kein blog
Freitag, 24. August 2007, 03:46
kein blo-hog!
nei-hein!
*zungerausstreck*
denn: in einem blog gibt sachlichkeit, struktur, kontinuität.
hier gibts das nicht,
hier gibts nur chaos,
tiefe fälle des niveaus und engelsgleiche aufstiege selbigens,
mich.
dies ist kein blog
(manifest eigentlich)
dies ist ein ort.
vielleicht ein un-ort?
jedenfalls ist es der ort, an dem ich mich
-nach homöopathischer verabreichung einer rauschmitteldosis-
aufhalte.
hier.
und eben diese dosis injizierte in mir eine bohrende frage im reich der kulturen. die frage:
laufen die deutschen auf der strasse immer rechts?
nach meinem spanienaufenthalt fällt es mir plötzlich unerlaubt schwer, auf bürgersteigen mit menschen hier durch die gegend zu laufen.
es ist nicht wie in spanien ein traumhaftes und ungefährliches grade-aus-schwerer-strassenkreuzer-feeling-cruisen(unterbrochen von lässigen handbrems- und kurvenrutsch-einlagen),
sondern ein zuckend-nervös-stressiges laufen mit blickkontakt und mehrfachem ausschwenken und wieder einschwenken.
(versteht mich hier irgend-jemand?)
es ist unerlaubt schwer in deutschland zu fuss zu gehen! und vor allem unerlaubt unnötig, schliesslich geht es in spanien soooooooo einfach.

und deshalb kam mir kurz vor dem einschlafen der bösartige gedanke: vielleicht hab ich es nie gesehen, aber jetzt gemerkt:
die deutschen laufen wie sie auto fahren. nämlich immer in der spur, ihrer eigenen, geradeaus. und vor ihnen, da laufen sie auch, sind sich selbst im weg. und zwanghaft klammern da die finger ihrer linken hand am geistigen blinker, immer bereit auszuscheren aus ihrer spur, an sich voreizuspurten, wieder einzuscheren und dieses tolle gefühl der freiheit zu spüren. nur um sekunden später im rückspiegel wieder sich selbst zu sehen, miesepetrig durch die welt trottend.

dies nur als mögliche erklärung, warum die deutschen so laufen, wie sie laufen.

und angeregt durch ein wunderschönes leicht-türkisches mädchen, dass auf selbig-schlingernde-fortbewegungsart einen seitenwechsel meinerseits auf dem bürgersteig forcierte, der meines erachtens gar nicht nötig gewesen wäre.
um dieses wortmüll hier mal einzusparen:
sie hat gelächelt. wunderbar.
was mich warm gestreichelt hat. aber nicht ganz befähigt hat, meine fragenden gedanken einzusparen:
"warum läuft DIE auch so?"

na toll...werdet ihr denken. na toll... denke ich.
na toll.. denkt der blog
nein!
denn hier gibt es keinen blog.
nur chaos.
bei genauerem hinschauen
ein paar worte
deren beziehung zueinander auf das chaos dahinter
mich
schliessen lassen.
dies hier ist ein ort
und:
ein stil.
zweifelsohne.

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