Das Leben nach aussen kehren
Samstag, 24. Juli 2010
baumarkt
Samstag, 24. Juli 2010, 15:21
samstag.
voll und wirr.
suchende blicke hier und da.
schon beim hereinlaufen bemerke ich den auf mich gerichteten blick der alten frau, frage mich kurz warum, laufe weiter.

als ich ihr das zweite begegne, schon schwitze vor lauter nichtfinden und nichtwissen, bittet sie mich um hilfe.
sie hätte da diese nachttischlampe und wisse nicht, welche birne sie verbauen müsse. erzählt hilflos, dass ihr die verkäufer nicht helfen würden, dass alles so schwierig sei usw.

ich beschließe, dass dies hier das exempel für würdiges, menschenfreundliches leben und verhalten ist und beginne zu suchen. schwitze noch mehr. packe ihre lampe aus, frage sie nach helligkeit und sie erzählt, dass sie die nachttischlampe zum lesen nutzen will.
ich verkneife mir den minimalen tränenanfall, denke: ist also auch noch für einen guten zweck (lesen) und suche gut weiter.

nach einigem suchen und ausprobieren habe ich schließlich eine birne gefunden, die von helligkeit, größe und gewinde passt.

sie ist glücklich und verabschiedet sich.

parameter: lichtstärke, bauhöhe der lampe, lampenfassung

anzahl: schon zu viel

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Donnerstag, 3. Juni 2010
geht gar nicht
Donnerstag, 3. Juni 2010, 22:29
als ich in einem villenviertel kassels damit beschäftigt bin ein infoschreiben der örtlichen entwässerungsbetriebe an diverse briefkästen zu verfüttern, stoße ich auf eine villa, die sich zur straße durch palisadenähnliche, op-saalgrüne glasplatten abgrenzt.
ich stutze aufgrund des des ausmaßes menschlicher geschmacksverwirrung und lese kurz darauf auf dem briefkasten:
"für uns bestimmte pakete bitte nicht bei den nachbarn abgeben".

so.

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verstummt II
Donnerstag, 3. Juni 2010, 10:52
ist es eigentlich zwangsläufig,
dass man im soge der arbeit,
des geldes,
der ernsthaftigkeit des eigenständig das leben finanzierens
seine kreativität verliert?

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Samstag, 29. Mai 2010
wiedergeburt (musikalisch)
Samstag, 29. Mai 2010, 17:23
nach mehreren wochen einer auditiven monokultur mit albumnamen "our inventions" von lali puna tue ich heute mal zufällt nada surf mit dem album "lucky" rein.

und es reißt mir das herz auf. gibt es also doch noch begeisterten, emotionalen, warmen gesang. is alles doch nich alles nur depri.

obwohl da natürlich die tiefe des tiefgangs...ach egal.

zum verständnis:

http://www.youtube.com/watch?v=BoLKvWf4Fd0

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Samstag, 1. Mai 2010
was der frühling alles auf die straße spült
Samstag, 1. Mai 2010, 14:55
mit den wärmeren temperaturen einhergehend sind zahlreiche radfahrer, die sich und ihr können u.a. an radkurieren erproben wollen.

letztlich erahnte ich eines dieser exemplare weit hinter mir, und kurze zeit später bemerkte ich die statusänderungen auf neben respektive kurzzeitig später vor mir.
ich sah mir das gestrampel im hohen gang eine zeit an, aber du unästhetik mißviel mir. außerdem glaubte ich zu erkennen, dass das tempo des radfahrers nicht im zusammenhang mit seinem eigenen rhytmus stand.

deshalb folgende aktion: ich sprinte nach vorne, schließe auf, und brülle ihm ins gesicht: "da geht noch was".
er: "was"?
ich: "da geht noch WAS"!

und weg.

ähnlich die geschichte eines kollegen, der von einem anderen freizeitradler in ein wettrennen auf gerader ruhiger strecke verwickelt wurde. bevor er in den sprint ging, sein agressiver kommentar: "kommt da noch was oder wars das schon?".

wir ham doch komplett einen an der wafffel...

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gesprächsfetzen
Samstag, 1. Mai 2010, 14:47
eine frau fragt den männlichen postbeamten nach sondermarken.
er: "selbstklebend"?
sie: "vor allem schön".

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Samstag, 10. April 2010
zwei gedanken zu technik und entwicklung
Samstag, 10. April 2010, 17:51
technik
findet sich in der hauptstelle der stadtbibliothek kassel,
die schlauchförmig aufgebaut ist,
am ende des schlauchs,
ganz hinten.
in spanien empfand ich diese marginalisierung der technik als unangebracht. meine technikuni war damals ebenfalls am rand der stadt platziert.
heute hat sich meine meinung dazu verändert: als ich den hintersten winkel der stadtbibliothek laufend erreichte, und auf die technik stieß, musste ich grinsen.
technik ist eben doch nur ein hilfsmittel, dem man sich bedienen kann. eine randstellung ist gerechtfertigt.
sic.

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Freitag, 9. April 2010
stop and go
Freitag, 9. April 2010, 21:14
stop
ich habe mich in der schlange vor einer ampel häuslich auf meinem fahrrad eingerichtet, balanciere monumenthaft und stoisch dahin.
eine stimme aus dem auto neben mir erreicht mein ohr: "nicht schlecht".
ich bin erfreut, fasele irgendwas von täglich machen und übung und wünsche noch einen schönen tag ins auto hinein.

go
ich ergieße mich die wilhelmshöher allee hinab ins kassel hinein. die sonne scheint, autos rollen lustig langsam an mir vorbei und es fühlt sich nach flow an.
dann eine trübung der stimmung durch zwei mir rot auflauernde ampeln, die schon jetzt eine stockung des verkehrs verursachen.
wars das?
ich kurve flowbewahrend durch die stockenden autos auf die linke spur,
fahre quer über eine straßenbahnhaltestelle,
springe vom absatz der haltestelle,
passiere kurz schienen,
katapultiere mich den absatz auf der anderen seite hoch,
quere straße,
hüpfe bordstein vor parkbucht,
hüpfe bordstein des fußwegs,
quere fußweg
und bin endlich wieder auf der neuen straße.

erstaunlich wie lange so ein flow trägt.
(von dem scheiß hätte ich aber gern mal ein video)

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Mittwoch, 7. April 2010
die welt versteckt sich
Mittwoch, 7. April 2010, 22:19
mittelfristig hinter tollen fahrradteilen,
körperlicher erschöpfung und den mauern einer abends dunklen wohnung.
dass sie da ist merke ich nur im mitheulen der melodie von
coldplay - politics.

erstaunt,
wo man überall wieder auf die welt stoßen kann.

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