Das Leben nach aussen kehren
Montag, 19. März 2012
lange abstinenz
Montag, 19. März 2012, 21:52
nur so
schaue ich mal wieder hier vorbei.

auslöser war ein sagenhafter sturz als radkurier heute - sagenhaft dumm und sagenhaft glimpflich verlaufen.
exkurs: schon vor einem jahr hatte ich beschlossen, mir nur noch zwei größere stürze zu gönnen, bevor ich aussteige.
jetzt ist die frage: war das heute ein größerer?

folgendes:
an meinem fahrrad - mittlerweile fixie - befindet sich noch eine (so dachte ich bis heute) mäßig gute scheibenbremse an der front.
der bremshebel dieser hat in kombination mit meinem vorbau konfigurationsabhängig und normalerweise vermeidbar ein unvorteilhaftes verhalten. nämlich: der bremsgriff kann sich bei mittelstarkem zug am bremshebel an einer schraube des vorbaus verklemmen, worauf die bremse im gezogenen zustand nicht mehr öffnet.

dieser unvorteilhafte eigenschaft - genauer: der ähnlichen eigenart des bremshebels - sich in gewisser konfiguration gar nicht weit genug durchziehen zu lassen, wollte ich beim herumkurieren doch etwas genauer auf den grund gehen.
vorgehend waren flüchtige und und undurchdachte versuche, die bremse während der fahrt richtig einzustellen.

und so ergab es sich, dass ein gewisser herr o in herrlich sonnendurchfluteter parklandschaft nach vorbeifahren an einer jüngeren frau mit kind auf einem sorgfältig asphaltierten weg bei einer geschwindigkeit von ca. 15 km/h zu testzwecken die vorderradbremse zog,
diese sich verklemmte
herr o noch einen schrei hervorstieß
bevor er sich überschlagsartig in den asphalt bohrte.

gedanken danach:

- jede bremse ist sehr machtvoll, wenn ihr die eigenschaft des "loslassens" abgeht
- man fällt nie auf den kopf. eine nachträgliche analyse der schürfwunden zeigte: man versucht sich definitiv mit den händen abzufangen. geschieht der sturz sehr schnell, hat die hand nicht einmal zeit, sich vom klammergriff am lenker zu öffnen. die folge sind schürfwunden an den handknöcheln
- den leuten geht die zivilcourage ab. die frau hinter mir ließ sich eine halbe minute zeit, bevor sie mich normal voranschreitend erreichte. die zeit hatte ich schon genutzt, mich wieder zusammenzusuchen und niedere verletzungen zu konstatieren.
immerhin ihr kommentar:

das sah echt fies aus.

danke.

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Montag, 7. März 2011
zur lage der nation
Montag, 7. März 2011, 23:22
"Bayern-Trainer Louis van Gaal steht auf der Kippe".
Überschrift in der Frankfurter Rundschau, 07/03/2011

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Mittwoch, 2. Februar 2011
skurrile tier-mensch-relation
Mittwoch, 2. Februar 2011, 09:50
froh ob des endes des uni-arbeitstags schwinge ich mich im dunkeln aufs rad,
rolle aus der automatisch öffnenden uni-tür hinaus,
weiche studentenkolonen aus, bis endlich ein freier raum in den massen entsteht,
und in dem moment, wo ich grade lustvoll erstmalig voll in die pedale trete, schlägt eine art granate in mein rad ein und nimmt mir das gleichgewicht,
millisenkunden wandle ich zwischen fallen und nichtfallenwollen,
fange mich stehend mit dem niederkrachenden rad zwischen meinen beinen und checke endlich: hund.

auszüge aus dem gespräch danach mit der besitzerin:

sie: "entschuldigung".
ich: "ich muss mich doch entschuldigen. wo kam der eigentlich her?".
sie: "das schöne gerät (auf mein fahrrad schauend, dass im dunkeln eigentlich kaum fassbar in seiner schönheit ist".
ich: " ist ok (ignorierend dass sich etwas lenkerband weggerrissen hat"). aber der hund..."
meanwhile kommt der hund, eher gattung windhund, mit eingezogenem schwanz angetrottet, ich hocke mich hin und er lässt sich von mir streicheln":
sie: "der ist robust".

sprachlos steige ich danach wieder auf mein rad, aktiviere licht und fahre mit kurzem proletenhaften wheelie davon.

rätselhaft diese begegnung.

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Donnerstag, 30. Dezember 2010
die grenzen der wissenschaft - oder: in den fußspuren robert m. pirsigs
Donnerstag, 30. Dezember 2010, 23:32
Heute stolpere ich im Artikel "im Wohlfühlort" der Süddeutschen Zeitung über eine interessante Textpassage:
"Doch während sich Psychologen und Psychosomatiker mit dem Thema Heimweh intensiv auseinandergesetzt haben und zwischen Auslösern und Prävention so ziemlich alles erforscht ist, gibt es zum Thema Heimatgefühl kaum harte Wissenschaft. Einen Grund dafür glaubt Peter Blickle zu kennen. Der Historiker und langjährige Professor an der Universität Bern, der in den USA eine vielbeachtete Publikation unter dem Titel "Heimat - A Critical Theory of the German Idea of Homeland" herausbrachte, sagte einmal, dass er selbst unter Wissenschaftlern oft einen eigenartigen Widerwillen verspüren, wenn er versuche, sich dem Begriff Heimat zu nähern. "Es ist, als verstoße man gegen ein stillschweigendes Einverständnis: dass Heimat letztlich nicht mit dem Verstand zu begreifen ist, sondern sich nur dem erschließt, der sich emotional mit ihr identifiziert."

Das erinnert mich sehr schnell an das kürzlich nochmals gelesene Buch des Herrn Pirsig: "Zen oder die Kunst ein Motorrad zu warten". Pirsig zeigt in seinem Buch die Grenzen des rationalen Denkens und der Wissenschaft auf. Häufig vergleicht er die wissenschaftliche Methode mit einem scharfen Messer, das einen Gegenstand sezierend in immer kleinere Bausteine zerlegt, um das Muster zu erkennen. Der Autor fühlt, dass diese Methode zwar häufig funktioniert, aber die Dinge verletzt und zerstückelt. Er spricht sich für eine andere Art, die Welt zu erfassen aus - nach Qualität zu streben und versuchen, mit seinem Handeln Qualität zu schaffen. Qualität, so stellt er fest, lässt sich ebenfalls nicht rational fassen.

Gedankenschlag zum Süddeutschen-Artikel:
Es scheint, dass die Wissenschaftler, die sich mit Heimat beschäftigen sollten, 30 Jahre später selbst fühlen, dass dieser Begriff sich außerhalb ihrer wissenschaftlichen Begreifbarkeit bewegt.

Oder anders: Es könnte zu schmerzhaft sein, mit einem Messer an seinen eigenen Wurzeln herumzuschnibbeln.

[this article - dedicated to a certain markus - as a reminder]

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Montag, 27. Dezember 2010
licht aus dem inneren
Montag, 27. Dezember 2010, 20:12
auf der rückfahrt mit der bahn
nach hause?
stehe ich an einem kleineren bahnhof, auf den nächsten zug wartend.
mir auf der seele liegt das gespräch mit meinem vater,
es drückt etwas.
auf diesem bahnhof ist es recht still,
viele von weihnachten gestillte oder gestörte menschen
harren in der kälte aus.
mein blick schweift suchend umher - eine zigarette wäre jetzt angebracht.
der blick fällt auf den in der wartebucht sitzenden mann, der schon eher in die richtung rand unserer gesellschaft tendiert.
begeistert spreche ich ihn an, nachdem ich seine zigarette mit den augen sondiert habe - selbstgedreht.
natürlich hat er ein paar blättchen für mich.
und während ich drehe wechsele ich ein paar worte mit ihm.
auch er raucht zuhause bei seiner mutter nicht,
erzählt er, während er das kleine fläschen ansetzt.
ich kann locker darüber hinwegsehen, spüre das nikotin befreiend durch den körper rauschen und wechsle weiter locker worte.
es ist ein kleines zärtliches gespräch um nichts, dass sich da entwickelt. frei von zwang und selbstprofilierung.
und während wir worte hinundherschieben, merke ich plötzlich die verwandlung in ihm,
sehe das lächeln das kindes aus seinem gesicht,
völlig unvermutet
ein licht.

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Dienstag, 21. Dezember 2010
was die wissenschaft nicht sieht - oder: das dymamische
Dienstag, 21. Dezember 2010, 00:16
draussen
auf einem kahlen - mit schnee bedecktem balkon
in der nachtkälte stehend
das fahle mondlicht aschern in den toten innenhof glimmend

stehe ich da, rauchend, kiffend?, fokussiert auf das unendliche, einsaugend.

im vordergrund des bild hängt ein plastikeimer im bild.
er enthält eine eislaterne,
wasser, dass an der innenseite des eimers zu einem abbild des eimers gefroren ist.
rezept meiner aikidolehrerin.

und als physikalischer mensch, kauere ich da, denkend, träumend und alles steht still.

und doch, in einem aufwenden des blicks sehe ich dass der eimer schwankt - ganz leise und leicht.

und physikalisch: von einem luftstrom bewegt, durch die thermik unseres innenhofs getrieben, durch die warmen hauswände, die die angrenzende luft erwärmt, welche aufsteigt und andere luft an ihren platz nachrücken lässt - die thermik unseres innenhofs.

und dann: warum?

irgendwie anders
dynamik.
(nicht fassbar)

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Mittwoch, 29. September 2010
stimmungen
Mittwoch, 29. September 2010, 08:46
http://www.youtube.com/watch?v=5WdDoQhzMI4
http://www.youtube.com/watch?v=E0NHCyVqFOc

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