Das Leben nach aussen kehren
Dienstag, 15. September 2009
accidentally fahrradkurier
Dienstag, 15. September 2009, 13:27
meine halbherzigen bemühungen, einen job an land zu ziehen werden kurzzeitig nur von einem gekrönt: fahrradkurier durch den winter hindurch.
ich erzähle das ganze einem aikidokollegen auf der matte.
er so: "dann schließt sich der kreis".
ich so: "ja, ich bin wieder da, wo ich immer sein wollte und immer war".

vorhang auf.
aikido.

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Samstag, 25. April 2009
gegen-sätze
Samstag, 25. April 2009, 22:32
leicht angekifft, mit einem gesunden
- aber schon von asphaltpisten abgeschwächten -
flow komme ich mit meinem grob 1,5k bike auf unser haus zu, hole entgegen der kurve aus, lenke scharf ein, die stollen grollen dumpf auf, ich schieße auf die haustür zu, greife in die bremse
- ein metallisches zischen -
- ein verzweifeltes grobes grollen der reifen -
-- ein kleines "yip" in meinem kopf -
und dann das kurze aufklatschen des hinterrades.

so erscheine ich,
grüße noch im fast gleichen moment meine nachbarn,
die ich gegenüber, hinter dem drahtzaun
gebückt
bodenbearbeitend
einwandereranmutend
hinuntergezogen arbeitend
sehe,

empatisch im ersten moment.

schon am ende des satzes stockt es kurz in meinem kopf,
die endorphine verebben,
und ich fühle mich ein bisschen
traurig und schuldig

dass sie so gebückt da stehen.
(gegensätze)

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Donnerstag, 16. April 2009
nachschlag: meister mal ganz alltäglich
Donnerstag, 16. April 2009, 22:45
im supermarkt, nach einem zerfleischenden arbeitstag, vergiftet von diversen gängigen drogen, schweißüberströmt ob der luftfeuchtigkeit und fahrradfahrerei treffe ich auf meine aikido-meisterin.
die gute flockt wie immer fluffig in der gegend rum, reißt ein gespräch an, mustert meinen (zum glück gesund gepackten) einkaufskorb und verschwindet wieder in den tiefen des marktes.

und während ich an der kasse stehe und denke:
"die gute hats echt raus",
flufft sie schon wieder von hinter heran, fängt locker ein gespräch mit mir an,
wendet im sprechen ihren kopf zu einer anderen partizipantin der sonst schweigenden supermarktmasse,
wie um zu sagen: "das gespräch ist für alle da",
hat sekunden später die vormals schweigende im boot
und ich denke wieder:
"ein wunder".

und so endet das einkaufen mit dem über reduzierte osterhasen reden,
über die praktische einheitsform früher (so dass einer verwendung als weihnachtsmann nach umpacken nichts mehr im wege stand),
und meinem vorschlag, dass das doch eigentlich ein toller abm-job wäre,
in der sommerhitze angeschmolzene osterhasen
mit den fingern vorsichtig auf weihnachtsmannform
umzuformen.

eigentlich endet dieser supermarktbesuch aber damit,
dass ich denke:
aikido.

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morgens
Donnerstag, 16. April 2009, 09:55
aufstehend und in die küche tappend, denke ich:
"zucker wäre was feines".

und im gedanken schwingt das wort "wäre" - wie tarzan an einer liane - aus und klatscht satt gegen das wort "ist".
eine synapse fängt an zu grinsen,
zwei synapsen reissen den mund auf (sagen aber nix),
eine dritte synapse baut gaaaaanz langsam eine elektrische spannung auf,
die spannung erreicht asymptotisch den grenzwert,
ein signal zündet
und schon ist da ein wildes synapsenmeer, das tobt, feiert und "wortwitz", "grammatikheld" und "es lebe die deutsche sprache" brüllt.

ich tappe mit diesem sammelsurium im kopf in die küche und mache einen kaffee.
ohne zucker.

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Donnerstag, 26. Februar 2009
lebensvorstellung
Donnerstag, 26. Februar 2009, 23:57
heute knüpfe ich, vor dem aikido-tempel wartend, doch einmal ein gespräch an. und da erzählt meine gegenüberin doch tatsächlich, dass sie 5 stunden am tag arbeitet. 4 tage die woche. das das in ihrem job im bereich sozialarbeit normal sei. dass man locker von leben könne und sie in ihrer freien zeit lieber etwas für "wenig geld" macht.und dass sie garnicht verstehen könne, wie man 5 tage die woche 8h pro tag arbeiten könne.

ich bin gerührt, geblendet von meinen eigenen gedankenzügen, die identisch sind.

und verfluche diesen ingenieursjob,
dieses ausquetschende etwas.

fuck the capitalsm. and even more: fuck all of his workmen (including engineers). dear god, fuck them all so that they can see the light. at last.

und so weiter.

musik: badly drawn boy - silent sigh

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Sonntag, 25. Januar 2009
traumstücke
Sonntag, 25. Januar 2009, 10:48
ein zerrissenes leben. ein reißender wecker, der mir nach der zweiten dreistundendosis schlaf ein flatterndes traumstück beschert.
alles ist dabei: das mädchen dass ich begehre, die moral, die technik, der konsum, die drogen.

ein haus in dem eine christlich konservative familie lebt, zurückgezogen, respektiert.
die schöne tocher der familie.
der vater hat einen laden und eine kleine werkstatt in dem haus.
und dann kaufe ich irgendetwas im laden (werkzeug?) des vaters (parallelszene irgendwann später: der vater verteidigt sich, dass er die sachen fast zum einkaufspreis wieder herausgibt).
die sachen waren für mich gedacht, aber als ich in der werkstatt damit anfange zu arbeiten....[riss]....lasse ich sie schlußendlich dort.
das ende des traums: ich unterhalte mich mit dem vater, er befindet mich für würdig seine tochter zu bekommen, zückt eine zigarette (obwohl ich garnicht wusste das er raucht) und ich ende in das klingeln des weckers hinein mit:
"eigentlich war die sachen alle nur für mich gedacht, aber ich habe sie euch gelassen".

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Mittwoch, 14. Januar 2009
technikoverflow und unvermutete glücksgefühle
Mittwoch, 14. Januar 2009, 19:26
unnötig hier aufzuzählen, was bei meiner diplom-laborarbeit alles schief laufen kann. heute gegen 00:10 war ich damit beschäftigt herauszufinden, warum bei einer kalibrierung von temperatursensoren beim dritten durchlauf plötzlich völlig andere werte zum vorschein kommen, obwohl nichts relevantes verändert wurde.
heute morgen gegen zehn dann die erleuchtung. der referenzsensor wurde im meßschrank an einen anderen block geklemmt. das macht ihn nicht besser, sondern genau um 0,3K anders, oder: schlechter?

den endgültigen tageskill hole ich mir beim vertauschen der anschlüsse des sensors. es sind vier kabel, wovon aber nur drei eine aderhülse tragen.

seitdem klebt an der tür unseres labors ein kleines eilandförmiges schild:
"insel der dilettanten"

unvermutet im supermarkt dann ein glücksmoment.
ich stehe mit relativ viel zeug in einem ebenfalls relativ teueren supermarkt und bin fast dabei, die sachen aufs band zu legen, als sich von hinten eine frau mit
genau
einem stück einkauf nähert.
ein bisschen unter druck gesetzt, biete ich ihr an, vorzugehen.

doch sie lächelt nur und sagt:
danke.

in diesem moment,
in einer zeit wo die zeit als so kostbar gehandelt wird,
sah ich plötzlich dem leben auf den grund.

ganz kurz.
und bin gerührt.

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Donnerstag, 8. Januar 2009
ich
Donnerstag, 8. Januar 2009, 00:20
und je mehr ich erzähle, desto begeisterter bin ich. da gibt es doch noch einiges schillerndes abenteuerliches aus meinem leben herauszukrahmen. und doch,
je mehr ich erzähle, umsogrößer wird meine angst, dass die mächtige fassage,
die ich mit meinem worten aufbaue,
das funkelnde, rotierende,
[wie ein anggeschliffener kreisel,
der im sonnenschein dreht
(oder: wie das abendliche karusell auf dem zirkusplatz, dass sich, mit verschiedenfarbigen lampen behängt, zu reisserrischer musik im kreis dreht)]
am ende zusammenstürzt
und sich erstaunlicherweise
auf einen ganz kleinen fleck reduziert
viel zu klein für all das material das dort verbaut wurde
auf
mich

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formen der liebe
Mittwoch, 7. Januar 2009, 19:51
umgehen wir das dritte oben genannte wort und nehmen wir einfach an, dass es ein schönes gefühl erzeugt. ein gefühl dass man beim gegenüber auch hervorrufen möchte. durch irgendeine art der wertschätzung.

das kann bedeuten gegen alle gewohnheit früh aufzustehen, mit einer thermoskanne heissen wassers zur uni zu fahren und ihr einen heissen tee zu bereiten, weil sie am tag zuvor ein bisschen kränkelte und sagte: "schön wäre es natürlich, wenn ich in die uni käme und da wäre schon heisser tee". weil sie das so unterbewußt aufreizend als appell ausgesprochen hat, wird ihr noch verbal klargemacht, wie denn dieser tee zustandekam.
"soetwas hat noch nie jemand für mich gemacht". sie glücklich, ich glücklich (ein bisschen verschämt),

liebe kann aber auch bedeuten, im lichte einer flutbeleuchtung im zimmer zu sitzen, draussen die dunkelheit, und mit einem lineal die die aufkleber von der federgabel des neuen bikes zu schaben, einfach damit die schönheit der linie des bikes nicht von kommerziellen "plingpling"-aufklebern durchbrochen wird. und es danach mit waschbenzin reinzuwaschen.
immerhin: ich glücklich.

aber vielleicht kommt es garnicht auf die reaktion des gegenübers an. das wichtige ist nur, das gefühl der liebe fließen zu lassen.
vielleicht aber auch: den sachen (künstlich?) einen wert zuzuweisen.
damit überhaupt irgendetwas noch einen wert hat.

formen der liebe.

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Mittwoch, 19. November 2008
weltansichten
Mittwoch, 19. November 2008, 21:42
mein cad-programm
(eigentlich ein widerspruch - wollte ich doch solchgeartetes arbeiten nicht forcieren - nun bin ich doch wieder an dieser stelle, dabei einen flansch zu konstruieren),
dass cadprogramm auf linux-basis zeigte eine recht eigenwillige interpretation meiner radiusvorgabe,
so machte es aus 15,25 einfach mal 25.
es sollte zwei stunden munteren konstruierens für den arsch dauern,
bis es mir wie schuppen von den augen fiel:
englische programme erkennen kein komma,
insofern war alles vor und einschließlich dem komma bedeutungslos und der radius deshalb
25.

schräge welt

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