Das Leben nach aussen kehren
Dienstag, 2. Januar 2007
wortstammsuche und zukunftsangst
Dienstag, 2. Januar 2007, 22:01
in meinen kopf fällt die phrase "abhängig vom internet sein" ein. sie fällt von schräg hinten, zielstrebig und mit schmackes. was mich nötigt, sie zur kenntnis zu nehmen.
und kreativ konternd gehe ich auf die phrase ein: "kommst du etwa vom worte <abhängen> her, meine liebe phrase?"
die phrase schüttelt trotzig den kopf.
"dann heisst <vor dem internet abhängig sein> nicht, dass man lange zeit vor dem computer abhängt?"
die phrase hält mit dem kopfschütteln inne, wird nachdenklich, fängt an rumzudrucksen, wird ein bisschen rot, sabbelt irgendwas von "...ja nicht den verschissenen duden gef-f-fressen"(stotternd), nimmt das stottern zur kenntnis, wird noch röter (schwillt mit zunehmendem rot immer mehr an), noch röter
und
explodiert.
danach kann ich endlich wieder ruhig im internet surfen.

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Donnerstag, 28. Dezember 2006
gefühlsbild
Donnerstag, 28. Dezember 2006, 15:56
mit dem grau des verschissenen himmels vor dem fenster könnte man einen monton (span.: Haufen) von mäusen anpinseln,
mit dem innig theoretischen gehalt meines thermodynamikbuches eine gesamte generation von studenten einschläfern und mit der akribie meines vaters noch mehr menschen als mich verrückt machen.

das erste lied einer cd von roeyksopp hat das potential all dies zu heilen und mehr.

und da ich nicht weiß von welcher cd das lied stammt, geschweige wie es heisst, verweise ich auf eine ähnlichkeit zum kanon von pachelbel.
die variation einer sich immer wiederholenden struktur.
-
was ähnlichkeit zu meditation oder glaube aufweist. die ewige wiederholung einer struktur mit dem ziel, sie zu verinnerlichen. und wenn sie in einem ist, trägt sie,
wundersamerweise.

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Sonntag, 10. Dezember 2006
ohne worte
Sonntag, 10. Dezember 2006, 13:21

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Freitag, 1. Dezember 2006
es gibt die gerechtere welt
Freitag, 1. Dezember 2006, 11:14
steht gestern in el pais:
"das berliner gericht zwingt die deutsche bahn mit einem gerichtsbeschluss, die konstruktion des berliner hbf entsprechend den orginalplänen des architekten zu ändern".
vorgeschichte: besagter architekt meinhard von gerkan hatte für die deutsche bahn den bahnhof entworfen.
nachdem die bahn in seinen entwurf eingegriffen hatte und einen teil des bahnhofs verkürzt sowie ein dach abgeflacht hatte,
erstattete gerkan vor gericht anzeige wegen verletzung der rechte seines geistigen eigentums.
und bekam recht.

gerkan argumentierte grob in richtung verstümmelung ("das ist so als würde man aus einem buch einfach ein paar seiten streichen"). mit seiner klage demonstrierte er, dass die ästhetik einen wert besitzt, der keinesfalls geringer als das kapital anzusetzen ist.

die gerechtere welt. die erkenntnis, dass raum einfluss besitzt, schönheit wichtig ist. und ganz hinten irgendwo: das geld.

ich lächelnd, nachdem ich das urteil gelesen hatte.
vgl. auch:
Süddeutsche

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Montag, 30. Oktober 2006
unterdämpft, das drecksding
Montag, 30. Oktober 2006, 18:15
und hier schließt sich der kreis zwischen schwingungsanalyse und psychoanalyse. mein leben schlägt gerade nach unten durch. auf einen wahnsinnig schönen tag folgt ein wahnsinnig schlechter tag. nicht nötig aufzuzählen was alles passiert ist.
herausragend zwei erlebnisse: wie ein deutscher bekannter von mir im vollbesetzten spanischen stadtbus eine wespe mit seinen aufzeichnungen erschlägt, nicht auf mich hört (mein rat: lass plätze tauschen oder mich das ding wegscheuchen).
danach hatte ich kurzzeitig lust ihn umzubringen.
und wie ich nach hause komme, musik von sharon stoned anmache, ein lied wähle, dass mir sonst kraft gibt - und dann erkenne, dass dieses lied nur der stumpfe ausdruck des männlichen voran durch des leben brechens ist. und wie ich mich plötzlich so sehr nach einem weichen streicher in diesem lied sehne,
einer weichen streicherin.
zwischen den beiden tagen, im nulldurchgang der kurve liegt eine nacht des nachdenkens.
und wenn mein leben ein acker wäre, das nachdenken der vorgang des pflügens, dann liegt auf diesem acker einiges begraben.
wenn ich nach rechts schaue und den weißen hund neben mir liegen sehe, könnte man fast sagen: da liegt der hund begraben.
aber selbst wenn: auf diesem acker werden noch blumen wachsen. und hunde, lebendig, umhertrollen, spielend.

weiter gehts

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Samstag, 28. Oktober 2006
trocken tröpfelt ter text taher
Samstag, 28. Oktober 2006, 16:08
(festhalten).
aber: was?
-egal-

Liebe Leser und Freunde,
das gestaltet sich hier alles ein bisschen anonym, ich schreibe irgendwas selbstverherrlichendes und naja, dann steht es hier.
an diesem punkt vergeht mir die lust weiter drüber nachzudenken, ob es gut oder schlecht ist.
ich hab einfach bock drauf.
weiter im text (habe ich gar einen im korn? [ob man das wohl so sagt?] coldplay hymnt bestätigend im hintergrund. man darf das so sagen. selbstverständlich.

(ein gedanke zuckt durch den raum: ist das hier nicht der spielplatz der worte?)
und verdad (span.: Wahrheit).
dies hier ist der spielplatz der worte. die armen worte, die in der heutigen zeit in diverse kontexte eingebunden, sozusagen unfrei ihr dasein fristen (arbeit, soziale kommunikation, gar liebe - alles voll mit standardphrasen die sich bewährt haben) ((peter wüsste da wohl mehr zu)), diese armen worte dürfen sich hier mal so richtig austoben,
durch die gegend irlichtern,
sprühend zünden und dann doch wieder vergehen (hey dies: feuerwerksassoziation).
und weil nach der explosition nichts bleibt, feuerwerkskörper stinken danach wenigstens noch ein bisschen vor sich hin, liegen leichig auf dem boden und man gedenkt flüchtig ihrer macht,
eben weil nach der geistigen explosion einer schönen phrase wenig bleibt bin ich verpflichtet,
diese worte hier festzuhalten.

wobei es mir jetzt auch so vorkommt, als könnte dies der friedhof der worte sein. aber das würde ich nicht wollen. krass wie mir diese worte am herzen liegen

---
deshalb heute kurz ein wort:
fasten.
was mich auf samuel zurückwirft, meinen freund hier.
und darauf dass er hier der einzige ist, den ich kenne, der nach mehr sucht - ein bisschen esoterisch -
nach sich selbst.
und der mich auf das fasten gebracht hat.
was schon einen tieferen sinn hat.

eine welle der traurigkeit schwappt herein,
ich lege das geistige feuerzeug beiseite,
denn alles was jetzt käme,
gliche nur einem friedhof der worte.

pero: pasa nada. mejor de ir en la calle.
hasta luego, amigos!

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Montag, 18. September 2006
warum wir unseren matheprof so lieben
Montag, 18. September 2006, 11:17
oder ein interessanter gedankengang.

angefangen hat alles mit einem rückblick auf alex.
meinen starfotografen. gruß hiermit an alex.
dann der gedanke, daran dass er mir unser teutobiketouren
auf cd am tag meiner abfahrt gegeben hat. als jpeg.
ja - ich komme noch auf den punkt.
quälend,
langsam.
meine überlegung, ob das jpeg-verfahren wohl linear komprimiert.
soll heißen: 50% Kompression entspricht der halten größe.
andersherum: 0% kompression entspricht rohdatengröße?
egal: mein stokelschluss, dass es wohl nicht linear ist.
dann die frage: wie sieht die funktion der kompression aus?
(hey, blöde frage - aber es geht um mehr).
dann ein kurz eingeblendetes diagragramm en mi carbeza (in meinem kopf).
funktion is wohl eher logarithmisch oder exponentiell.
vielleicht aber auch einfach nur quadratisch (wie heisst dieser funktionstyp eigentlich?).
egal: lange herleitung, jetzt: die frage: woher hab ich dies denken.

und ich denke zurück an herrn schwarze: wie er an der tafel steht und sagt:
jetzt fragen wir uns natürlich, wie sieht das aus...
klar (blick schweift in die ferne). auf der x-Achse die einstellbare Kompression,
als funktion davon die tatsächliche kompression auf der y-achse.
und jetzt ist natürlich klar: der erste punkt ist der ursprung.
(zeichnet einen punkt ein).
dann wissen sie natürlich dass das nicht so bleibt, sie kennen schließlich
...(sagt etwas keinem von uns bekanntes) und anhand dieses axioms ist einwandfrei dass...(etwas ebenso unbekanntes).
wir haben jetzt also die funktion (lächelnd). jetzt fragen wir uns natürlich weiter (der blick
bohrt sich wieder reißend in die ferne).

ihr wisst was ich meine.
er: der sucher.
er: der finder.

und vielleicht versteht ihr jetzt auch warum der schwarze manchmal etwas abwesend erscheint,
tranceartig und mild lächelnd mit seinen kollegen spricht.

er: unser held.
....

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Mittwoch, 6. September 2006
spät
Mittwoch, 6. September 2006, 03:46
eigentlich kein ding. kafka schrieb alle seine werke des nachts.
wie dieses:
"Versunken in die Nacht. So wie man manchmal den Kopf senkt, um nachzudenken, so ganz versunken sein in die Nacht. Ringsum schlafen die Menschen. Eine kleine Schauspielerei, eine unschuldige Selbsttäuschung, daß sie in Häusern schlafen [...], in Wirklichkeit haben sie sich zusammengefunden wie damals einmal und wie später in wüster Gegend, ein Lager im Freien, eine unübersehbare Zahl Menschen, ein Heer, ein Volk, unter kaltem Himmel auf kalter Erde, hingeworfen wo man früher stand, die Stirn auf den Arm gedrückt, das Gesicht gegen den Boden hin, ruhig atmend. Und du wachst, bist einer der Wächter, findest den nächsten durch Schwenken des brennenden Holzes aus dem Reisighaufen neben dir. Warum wachst du? Einer muß wachen, heißt es. Einer muß da sein.
-----
Hehre Worte des Herrn Kafka. Was mich jetzt ganz grob von ihm unterscheidet, ist, dass er nachts kreative Schreibanfälle hat, ich dagegen nur Schlafprobleme. Was uns verbindet: Die Kenntnis dieses, seines Textes.

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Dienstag, 5. September 2006
Abschiede
Dienstag, 5. September 2006, 19:17
Abschiede, die Musik evozieren. Die man dann nicht zuordnen kann, nicht findet.
Klar ist aber: Die Musik würde den Text enthalten "This is not the end".
Abschiede, längere,
schmerzen,
aber bergen auch die Hoffnung auf ein "weiter", dass danach kommt. Etwas neues.
This is not the end.

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Samstag, 26. August 2006
Das Publikum seid Ihr
Samstag, 26. August 2006, 02:15
Das Publikum. Ein Schlagwort aus dem Film "Das Leben der anderen". Eine Film der mich an meinem Geburtstag schon wegfegte, besser: zutiefst bewegte, ermahnte, wachrüttelte. Jetzt, vier Monate später habe ich ihn durch Zufall nocheinmal gesehen. Zufall? Meine Deutung(historisches aussen vor):
Das Bild eines guten Menschen. Gut - speziell für mich - diesmal nicht an Religion gebunden. Ganz viel Brecht: Der Glaube daran, dass ein Mensch sich verändern kann, hier in der idealistischen Reinform: von unmenschlich(Stasi) zum helfenden, guten Menschen.
Was bleibt?
Die Filmmusik, die man sich teilweise bei amazon anhören kann. Gar wunderbar.
Bei Emule nicht zu finden. Sind Qualität und Internet zwei Wiedersprüche?
Und dann das gelbe Buch von Brecht. Dass sich der Stasi-Hauptmann begehrend aneignet und in dem er ein Liebensgedicht findet, dass ihn mitten ins Leben reißt. Ihn an den kurzen Fick mit der Stasi-Prostituierten erinnert. Und staunend wie ein kleiner Junge spricht er die Zeilen von Brecht nach, findet sich wieder, findet das Leben.
Schaut Euch diesen Film an.

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