Das Leben nach aussen kehren
Freitag, 13. Juli 2007
schlafende katzen und hunde
Freitag, 13. Juli 2007, 21:55
sollte man nicht wecken.
in meiner alten wohnung in zaragoza schlief bekanntlich zeitweise ein grosser weisser hund auf meinem bett. hier hat sich die sache umgekehrt. jetzt ist es eine kleine schwarze katze.


die dank des neuen platzes auf meinem bett vom apathischen ins katzenklo sinierend starren abgekommen ist.

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just listening
Freitag, 13. Juli 2007, 12:37
and feeling like:

"comfortably numb",
scissors sisters.

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Donnerstag, 12. Juli 2007
der flow-effekt und jagged alliance
Donnerstag, 12. Juli 2007, 04:41
den flow effekt gibt es bei vielen sportarten,
mir ist er vom mountainbiken bekannt.
es ist das gefuehl des dahinfliessens,
entstehend nach einer weile, wenn die muskeln warm sind, man durch die natur gleitet und jede kleine technische schwierigkeit noch eine kleine dosis mehr hormone hinzufuegt.
man schwebt.
dass es den flow effekt beim kellnern auch gibt, haette ich nicht gedacht.
aber wenn sich ploetzlich um neun abends 6 tische neu besetzen und ich alle bedienen muss, dann entsteht das gefuehl des flows. bis jetzt bin ich noch tapfer auch meiner adrenalinwelle geritten und noch nicht abgesoffen.

-
bei jagged alliance, einem computer-soeldnerspiel, hat man die wahl zwischen verschiedenen characteren mit unterschiedlichen eigenschaften, wie z.b. treffsicherheit, beweglichkeit, starke und auch intelligenz.
unter den soeldnern sind auch typische "studenten" anzutreffen. leute mit hoher intelligenz und ganz schwachen faehigkeiten.
und doch herrscht in der spielecommunity uebereinstimmung, dass es sich lohnt, diese leute anzuheuern.
denn nur die intelligenz sichert den lerneffekt und befaehigt die soeldner innerhalb kurzerzeit beachtliche verbesserungen zu erlangen.

meinen chef muss eine aehnliche ueberlegung angetrieben haben. warum sonst hat er den typen mit sichtbar null erfahrung angeheuert.

hier und jetzt luefte ich meinen hut im angesicht darwins,
und danke meinen genen.

nachwort: der barkeeper meinte: ganz nett, aber koenntest noch ein bisschen schneller arbeiten...

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Mittwoch, 11. Juli 2007
ju go ub and i go down
Mittwoch, 11. Juli 2007, 03:40
wenn jemand die gruppe von der das lied stammt nicht kennt - auch gut.
ich bin muede und grade mit dem taxi vom kellnern zurueck.
nach einem tag arbeit machte sich ernuechterung breit - doch geringerer lohn und sehr gut stress -
noch einen halben tag spaeter -jetzt- wieder ein hoch.
nur: muss man 40h die woche arbeiten?
isses nicht ein bisschen viel fuer das geld?

-

you go up and i go down.
passt nicht ganz da ich ja noch nicht schizofren bin.
nunja.

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Dienstag, 10. Juli 2007
ya camarero
Dienstag, 10. Juli 2007, 02:10
nachdem mich bis zum wochenende eine horde von freunden ueberschwemmt hatte, mit deren ausmass ich nicht ganz klar kam, stand heute mein probearbeiten aus kellner an.
gestern hatte ich mir noch von einer deutschen bekanntschaft die schritte des kellners zeigen lassen.
heute dann zur tat geschritten.
die freie zeit vor dem arbeiten verwendete ich sicherheitshalber auf das kaufen eines schwarzen hemdes.
von 12-17h dann volle aktion: servieren ohne ende,
fehlbestellungen, gaeste ewig warten lassen,
von frauen angeflirtet werden etc.
ab 14h stand mein name dann in der wochenplanung des restaurants. dass hier als recht guay gilt, was auch meinen ganz guten lohn erklaert.
um den job klarzumachen, liess ich mich auch nicht abhalten, eine ins lokal verirrte taube mit den haenden zu fangen und wieder in die freiheit zu entlassen.
soviel also dazu: ich bin kellner.
die zwei wochen erfahrung, die ich angegeben hatte stecken ultrakompriert in zehn minuten gespraech.
aber ehrlich: wer haette ohne diese kleine notluege einen maschinenbauer als kellner eingestellt?
einen armen kleinen sozialkrueppel?
y ya esta.

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Mittwoch, 4. Juli 2007
españa intenta a matarte
Mittwoch, 4. Juli 2007, 16:01
auch die spanier haben ein geschicktes haendchen im buerokratische huerden bauen.
witze machen und schwitzend stolpere ich mit jakub, einem polen durch die hitze, von einem amt zum anderen.
die schoenste situation heute:
ein ayuntamiento (=rathaus), wo wir uns ein empadronamiento abholen wollten (=eintrag ins wahlregister), welches wir wiederum fuer die n.i.e (=steuernummer) brauchen, die uns den weg zur arbeit leiten wird.
jakub fragt also die infodame nach dem empadronamiento, erhaelt eine laengere auskunft, dreht sich um und bricht beim herausgehen in lautes lachen aus.
fragende gesichter der spanier.

solución:
fuer das empadronamiento braucht man wiederum verschiedene andere papiere nebst ihrer kopie.

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Dienstag, 3. Juli 2007
horrorshow y mas historias (comer y trabajar)
Dienstag, 3. Juli 2007, 20:03
eine kleine, sich kruemmende strasse in valencia.
eine menschenschlange, die die halbe laenge der strasse misst.
nach 3 stunden warten vor der delegación del gobierno in ebendieser strasse, die uebrigens in einem schonen alten haus untergebracht ist - tagsueber dekoriert von den davor wartenden auslaendern - empfinde ich sogar das gegenueberliegende altersheim als lustig.
jedes mal, wenn sich die tuer oeffnet und eine fahle, vom leben geplaettete kreatur muehsam ueber die schwelle schlurft, uerfliegt ein laecheln mein gesicht.
die szeneria hat etwas frankensteinezkes.

egal.
4 stunden spaeter stellt sich heraus, dass ich vor dem falschen gebauede gewartet habe.
denn fuer europa ist ein anderes ...usw.

einen porro und ein schoenes gespraech spaeter.
der besitzer der "es de todo" (->restaurante, bar) knoepft mir 10 euro fuer einen salat, schinken und brot, wasser und einen kaffee ab.
im ersten moment dachte ich: viel.
pero bueno.

y al fin:
der typ in der sklavenfirma, aeh, firma zur montage von konzerten:
rollenverteilung fuer dumme: er der knecht,
ich der sklave.
und damit dass auch wirklich auch jeder arbeiter checkt, dass er hier sklave sein darf:
eine aufreizend herabwuerdigende art des typen.
ersmal naemlich: information zum job: gibts nicht (nur auf nachfrage).
und zitat: "morgen kannst du dir deine steuernummer nicht abholen, da arbeitest du".
ich: "noe, es tut mir echt leid, aber morgen kommt dieser freund aus deutschland vorbei, der hat grade angerufen und da kann ich nicht. aber ruf mich nochmal in zwei tagen an".
da musste der fettsack erstmal schlucken.
woran ich`s gemerkt hab? der boden vibrierte kurz.

hasta luego amigos

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Montag, 2. Juli 2007
nestbeschmutzung (drama in drei + x akten)
Montag, 2. Juli 2007, 17:30
die figuren in diesem schauspiel des lebens sind ausschliesslich ingenieure. woran ihr unschwer erkennen koennt, dass es sich um ein drama handelt.

akt 1: ich suche eine wohnung in valencia und treffe auf diese unschuldigen, leicht lebensfernen geschoepfe, ingenieursstudenten eben, die eine guenstige wohnung haben. was sie sicher nicht haben ist der erasmus-drive. deshalb ekelt mich der gedanke eher an, dort einzuziehen, aber ich halte mir die moeglichkeit offen.
durch gezieltes suchen eroeffnen sich mir ploetzlich noch mehr moeglichkeiten in maedel-wgs (sabber!)
meine favorisierte wg bekomme ich schliesslich nicht, aber es bleibt die zweite maedel-wg offen.

akt2: es ist wochenende, der letzte tag an dem ich noch bei meinem freund pennen kann. mehrere stunden versuche ich die maedel-wg zu erreichen, doch nie nimmt jemand ab.
leicht veraengstigt ob dieser dekommunikativen haltung beschliesse ich das verhalten als ablehnung zu interpretieren.
und ueber diese alternativen verpeilten fotzen fluchend steuere ich telefonisch den sicheren hafen der ingenieure an. auch wenn dort keine fische im brackwasser schwimmen.

akt3: grummelnd kritzele ich zeilen ueber die ungerechtigkeit des lebens im allgemeinen und ueber ungerechtigkeiten in meinem leben im besonderen in mein tagebuch (denn in der zwischenzeit haben sich die maedels doch gemeldet und mir die wohnung angeboten - doch zu spaet), als mich ein anderer freund, seines zeichens auch ingenieur anruft.
die schilderung meiner situation unterbricht er ruede mit den worten: "wenn ich dich besuche will ich in einer maedchen-wg wohnen".
ein grinsen ueberfliegt mein gesicht und gleichzeitig waechst angst: ich kann doch nicht...

akt x:
meine lippen druecken das folgende konsonanten-vokalgemisch in richtung telefon:
"hi, ich mag die art wie ich jetzt handele auch nicht so gerne (vgl. den kategorischen imperativ von kant), aber ich zieh nicht bei euch ein.

umfang des gespraechs: 23 sekunden

umfang des hinterherigen erleichterungsgefuehls (geschaetzt): unendlich gross.

moral der geschicht: es trifft immer die unschuldigen geschoepfe dieser erde (haha!)

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Sonntag, 1. Juli 2007
morgendliche erkenntnisse
Sonntag, 1. Juli 2007, 15:22
ich liege im bett des zimmers, dass ich grad umsonst in der wohnung eines freundes benutze. es ist fruehmorgens und eigentlich weiss ich garnicht, dass ich im bett liege, denn ich schlafe.
dann ploetzlich irgendein geraeusch und eine offene tuer.
ich prokele mir die ohrstoepsel heraus,
fussele mit den haenden meine ghandibrille unter dem bett hervor und richte mich hiernach auf.
sofort umwehen mich die morgendlichen worte der reinigungsfrau, die das zimmer fuer den naechsten offiziellen bewohner herrichten will.
ich erkenne wenig, verstehe wenig aber sie zeigt mir schnell die dualitaet der welt auf:
entweder aufstehen, sachen aus dem zimmer raus und sie macht sauber,
oder: weiterschlafen und selbst saubermachen.
ein blick auf die uhr laegt die zweite loesung nahe.
-
beim verlassen des zimmers murmelt das maedchen noch: "que asco me da mi trabajo".
uebersetzt ungefaehr: "dieser job ekelt mich an".

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Freitag, 29. Juni 2007
valencia
Freitag, 29. Juni 2007, 17:14
einige anmerkungen:
-ohne laptop lebt sichs:
auch ganz gut

-kein fahrrad zu besitzen kann auch einfach nur bedeuten:
den ganzen tag durch die stadt zu laufen

-mit flip-flops durch die stadt laufen ist auf dauer:
schmerzhaft

-30 grad ist:
gar nicht so warm

-das gefuehl in sein portemonaie zu schauen,
und weder papier noch metallenes zu entdecken, ist:
scheisse.

-wenn einen nach einer woche arbeit suchen die ersten leute mit angeboten anrufen, ist das:
immerhin schon was

und

-kuehlschrankgriffe in fremden wg s abreissen, wo man illegal residiert, ist:
kostspielig.

hasta luego

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