Das Leben nach aussen kehren
Mittwoch, 2. Februar 2011
skurrile tier-mensch-relation
Mittwoch, 2. Februar 2011, 09:50
froh ob des endes des uni-arbeitstags schwinge ich mich im dunkeln aufs rad,
rolle aus der automatisch öffnenden uni-tür hinaus,
weiche studentenkolonen aus, bis endlich ein freier raum in den massen entsteht,
und in dem moment, wo ich grade lustvoll erstmalig voll in die pedale trete, schlägt eine art granate in mein rad ein und nimmt mir das gleichgewicht,
millisenkunden wandle ich zwischen fallen und nichtfallenwollen,
fange mich stehend mit dem niederkrachenden rad zwischen meinen beinen und checke endlich: hund.

auszüge aus dem gespräch danach mit der besitzerin:

sie: "entschuldigung".
ich: "ich muss mich doch entschuldigen. wo kam der eigentlich her?".
sie: "das schöne gerät (auf mein fahrrad schauend, dass im dunkeln eigentlich kaum fassbar in seiner schönheit ist".
ich: " ist ok (ignorierend dass sich etwas lenkerband weggerrissen hat"). aber der hund..."
meanwhile kommt der hund, eher gattung windhund, mit eingezogenem schwanz angetrottet, ich hocke mich hin und er lässt sich von mir streicheln":
sie: "der ist robust".

sprachlos steige ich danach wieder auf mein rad, aktiviere licht und fahre mit kurzem proletenhaften wheelie davon.

rätselhaft diese begegnung.

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Montag, 27. Dezember 2010
licht aus dem inneren
Montag, 27. Dezember 2010, 20:12
auf der rückfahrt mit der bahn
nach hause?
stehe ich an einem kleineren bahnhof, auf den nächsten zug wartend.
mir auf der seele liegt das gespräch mit meinem vater,
es drückt etwas.
auf diesem bahnhof ist es recht still,
viele von weihnachten gestillte oder gestörte menschen
harren in der kälte aus.
mein blick schweift suchend umher - eine zigarette wäre jetzt angebracht.
der blick fällt auf den in der wartebucht sitzenden mann, der schon eher in die richtung rand unserer gesellschaft tendiert.
begeistert spreche ich ihn an, nachdem ich seine zigarette mit den augen sondiert habe - selbstgedreht.
natürlich hat er ein paar blättchen für mich.
und während ich drehe wechsele ich ein paar worte mit ihm.
auch er raucht zuhause bei seiner mutter nicht,
erzählt er, während er das kleine fläschen ansetzt.
ich kann locker darüber hinwegsehen, spüre das nikotin befreiend durch den körper rauschen und wechsle weiter locker worte.
es ist ein kleines zärtliches gespräch um nichts, dass sich da entwickelt. frei von zwang und selbstprofilierung.
und während wir worte hinundherschieben, merke ich plötzlich die verwandlung in ihm,
sehe das lächeln das kindes aus seinem gesicht,
völlig unvermutet
ein licht.

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Mittwoch, 29. September 2010
stimmungen
Mittwoch, 29. September 2010, 08:46
http://www.youtube.com/watch?v=5WdDoQhzMI4
http://www.youtube.com/watch?v=E0NHCyVqFOc

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Donnerstag, 3. Juni 2010
geht gar nicht
Donnerstag, 3. Juni 2010, 22:29
als ich in einem villenviertel kassels damit beschäftigt bin ein infoschreiben der örtlichen entwässerungsbetriebe an diverse briefkästen zu verfüttern, stoße ich auf eine villa, die sich zur straße durch palisadenähnliche, op-saalgrüne glasplatten abgrenzt.
ich stutze aufgrund des des ausmaßes menschlicher geschmacksverwirrung und lese kurz darauf auf dem briefkasten:
"für uns bestimmte pakete bitte nicht bei den nachbarn abgeben".

so.

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verstummt II
Donnerstag, 3. Juni 2010, 10:52
ist es eigentlich zwangsläufig,
dass man im soge der arbeit,
des geldes,
der ernsthaftigkeit des eigenständig das leben finanzierens
seine kreativität verliert?

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Samstag, 29. Mai 2010
wiedergeburt (musikalisch)
Samstag, 29. Mai 2010, 17:23
nach mehreren wochen einer auditiven monokultur mit albumnamen "our inventions" von lali puna tue ich heute mal zufällt nada surf mit dem album "lucky" rein.

und es reißt mir das herz auf. gibt es also doch noch begeisterten, emotionalen, warmen gesang. is alles doch nich alles nur depri.

obwohl da natürlich die tiefe des tiefgangs...ach egal.

zum verständnis:

http://www.youtube.com/watch?v=BoLKvWf4Fd0

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Samstag, 1. Mai 2010
gesprächsfetzen
Samstag, 1. Mai 2010, 14:47
eine frau fragt den männlichen postbeamten nach sondermarken.
er: "selbstklebend"?
sie: "vor allem schön".

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Samstag, 10. April 2010
zwei gedanken zu technik und entwicklung
Samstag, 10. April 2010, 17:51
technik
findet sich in der hauptstelle der stadtbibliothek kassel,
die schlauchförmig aufgebaut ist,
am ende des schlauchs,
ganz hinten.
in spanien empfand ich diese marginalisierung der technik als unangebracht. meine technikuni war damals ebenfalls am rand der stadt platziert.
heute hat sich meine meinung dazu verändert: als ich den hintersten winkel der stadtbibliothek laufend erreichte, und auf die technik stieß, musste ich grinsen.
technik ist eben doch nur ein hilfsmittel, dem man sich bedienen kann. eine randstellung ist gerechtfertigt.
sic.

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Freitag, 9. April 2010
stop and go
Freitag, 9. April 2010, 21:14
stop
ich habe mich in der schlange vor einer ampel häuslich auf meinem fahrrad eingerichtet, balanciere monumenthaft und stoisch dahin.
eine stimme aus dem auto neben mir erreicht mein ohr: "nicht schlecht".
ich bin erfreut, fasele irgendwas von täglich machen und übung und wünsche noch einen schönen tag ins auto hinein.

go
ich ergieße mich die wilhelmshöher allee hinab ins kassel hinein. die sonne scheint, autos rollen lustig langsam an mir vorbei und es fühlt sich nach flow an.
dann eine trübung der stimmung durch zwei mir rot auflauernde ampeln, die schon jetzt eine stockung des verkehrs verursachen.
wars das?
ich kurve flowbewahrend durch die stockenden autos auf die linke spur,
fahre quer über eine straßenbahnhaltestelle,
springe vom absatz der haltestelle,
passiere kurz schienen,
katapultiere mich den absatz auf der anderen seite hoch,
quere straße,
hüpfe bordstein vor parkbucht,
hüpfe bordstein des fußwegs,
quere fußweg
und bin endlich wieder auf der neuen straße.

erstaunlich wie lange so ein flow trägt.
(von dem scheiß hätte ich aber gern mal ein video)

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Mittwoch, 7. April 2010
die welt versteckt sich
Mittwoch, 7. April 2010, 22:19
mittelfristig hinter tollen fahrradteilen,
körperlicher erschöpfung und den mauern einer abends dunklen wohnung.
dass sie da ist merke ich nur im mitheulen der melodie von
coldplay - politics.

erstaunt,
wo man überall wieder auf die welt stoßen kann.

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