Das Leben nach aussen kehren
Samstag, 10. November 2007
die asis von o2
Samstag, 10. November 2007, 16:06
als ich das wort "asi" in die tasten haue, fängt es bestätigend an zu regnen
worum geht es hier?
in meiner neuen wohnung leicht ober- und ausserhalb von bielefeld ist das netz von o2 nicht mehr vorhanden. glücklicherweise kann man den laut vertrag vorhandenen roamingpartner d1 nutzen, dass heisst das handy bucht sich bei nicht vorhandenem o2-netz bei d1 ein.
im zuge eigenen netzausbaus ist o2 aufgrund eines urteiles des europäischen gerichtshofes verpflichtet, das roaming einzuschränken.
die konsequenz: ich sitze empfangstechnisch zuhause auf dem trockenen, da das roaming in meinem gebiet eingestellt wurde. diese völlig neue situation des "mal wirklich nicht erreichbar-seins" ist einigen o2-jüngern jetzt auch schon häufiger bei bahnfahrten begegnet.
und bin gut motiviert, einmal die dienste eines anwaltes in anspruch zu nehmen, wenn meine außerordentliche kündigung nicht durchkommt.
denn: selbstgewähltes "nicht erreichbar sein" ist ok, aber die völlige möglichkeitsberaubung der kommunikation ist es nicht.

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die stehengebliebene uhr
Samstag, 10. November 2007, 15:46
es gibt da diese alte geschichte, von einer uhr, die, zwar schön aber auf sieben uhr stehengeblieben an einer wand hing. fast all die zeit war die uhr nutzlos, den sie zeigte nicht an, welche zeit wirklich war, sie war ausser takt, "daneben".
nur an zwei momenten am tag erwachte diese uhr zum leben, stimmte überein mit der zeit, fühlte sich sinnvoll, fast möchte ich sagen: blühte auf, an diesen gelegenheiten,
um dann wenig später wieder in ihr abgesondertes parallelleben zu verfallen.
ich fühle mich gerade wieder sehr intensiv wie diese uhr,
mit einem kleinen unterschied: noch sehr häufig, wenn meine zeit plötzlich da ist, schaue ich trotzig weg und weigere mich einfach, die chance anzunehmen.
und später, wenn ich wieder abgekoppelt bin, fällt mir auf, dass da ein weg war, für kurze zeit,
und dann tut es mir leid dass ich ihn nicht genommen habe.
da is noch änderungspotential.
wobei es schön ist, dass hier überhaupt irgendwo potential ist.
die sonne schaut zum fenster hinein und nickt würdevoll über ein wolke hinweg, so dass sich ihr strahl kurz verdunkelt.
so isses.

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Montag, 5. November 2007
wieder am start
Montag, 5. November 2007, 20:53
eigentlich war es eine schöne zeit ohne internet -
ruhig, sinnvoll zu nutzen, unabhängig.
heute hat sich mein alice-anschluss aktiviert.
was nun droht sind beiträge in bekannter qualität.
viel spaß
(drohung)
.

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Samstag, 29. September 2007
dunkel - aber sehr...
Samstag, 29. September 2007, 22:11
heute betrete ich zum ersten mal meinen neues zimmer. irgendwie ist es dunkel - was auch daran liegt, dass keinerlei leuchtmittel mehr verbaut sind.
in meinen kopf entspinnen sich gedanken einer selbstgebauen lichtsäule...ob die jemals gebaut wird?

und dann tue ich das, was ich wohl all die zeit tun werde, die ich in diesem zimmer hause: ich flüchte.
draussen ein konstanter dauerregen, in dem ich mit schutzblechlosem fahrrad eintauche. und: nicht ertrinke.
meine neue gore-jacke hält bombig dicht und als antithese weicht meine hose völlig durch. auf meinem gesicht spielen tausend tröpfchen daher, mit einem lächeln spiele ich mit.

nur dazu der spruch, den ich irgendwo irgendwie las:
"lächeln heisst, die gegenwart begrüßen".

im hintergrund: "whitest boy alive" von martin.

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Freitag, 28. September 2007
roooooooooooooooo-t!
Freitag, 28. September 2007, 17:55
brüllte die alte frau in meinem rücken, als ich bürgersteigschlenkerernd unser gutes deutsches verkehrsmonstrum mit dem fahrrad umfuhr und danach um die ecke verschwand.
es klang ein bisschen wie

tooooooooooooooooor,

was es von der bedeutung auch ungefähr traf. obwohl es nach ihrer ansicht wohl ein eigentor für mich war.

warum sie aber an einem negativen wert, nämlich dem lähmenden rot einer ampel, festklammert, ist mir schleierhaft. es dürfte gewohnheit sein.
schade also dass ich ihr gesicht nicht verinnerlicht habe. sonst stände beim nächsten treffen an einem signalgeber folgender geniestreich an:
tief luftholend sprinte ich auf die rote ampel zu, fange kurz hinter ihr an "dunkelroooooooooooot" zu brüllen, schneide an ihr vorbei und lasse beim hinter der ecke verschwinden ein glucksendes "in dunkeldeutschland" verhallen.
denn schließlich dürften ihr, bei entsprechendem alter, durch diese aktion zumindest auch einige lichter ausgeblasen werden. und sollten danach noch genügend synapsen funktionieren, wird sie erkennen, dass zwar einige lichter verloschen sind, aber eins immer noch zuverlässig brennt.
das der ampel.
was sie mit tiefer zufriedenheit erfüllen wird.
denn es ist rot.
aber gleich
grün.

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Mittwoch, 26. September 2007
...und glorreiche siege
Mittwoch, 26. September 2007, 15:13
die welt steht mir offen. von meiner neuen wohnung am fuße des teutoburger waldes werde ich zu rauschenden bikestreifzügen aufbrechen. morgens in süßkalter wassergesättigter luft mit dem fahrrad bergab gen fh sausen.
und später des tages meinen möglichen frust ob des studiums pumpend in die pedale und über diese in den berg hinein treten.
(vergleiche: "etwas in die tonne treten").
für alle die meine euphorische stimmung besser erfassen wollen sei empfohlen:
spoon: the way we get by.
off.

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endzeitkämpfe
Mittwoch, 26. September 2007, 11:45
es ist einer dieser morgen, wo ich das licht der tages schon ein bisschen früher als zehn erblicke. in meinem blut rauschen ein paar hormone auf nikotinverengten adern durch die gegend, und eines dieser hormone hat mich mit einem bumsenden aufprall im kopf wachgerissen. und im moment des aufwachens flossen noch reste eines traumes durch das abflußsieb meines bewußtseins.
jetzt bin ich also wach, bereit für den finalen kampf. ich stehe jetzt für meinen platz in der evolution ein, ich werde konkurrenten zerfletschen und ihre gliedmaßen am boden verstreuen. und das alles für eine wohnung.
aber jetzt ist zeit. und ich, als erster bewerber, bin jetzt aufgrund einiger verschleppungen auf verschiedenen seiten (wozu auch meine zählt), nun mit mindestens einem weiteren bewerber konfrontiert.
es ist zeit, nichts mehr zu verschleppen.
abgesehen von meinen mitbewerbern.
und die auch nur in dunkle wälder.

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Montag, 24. September 2007
lebenszeitverschwendung und kackende libellen
Montag, 24. September 2007, 02:03
seit mittlerweile vier wochen suche ich jetzt eine wohnung. der zwischenzustand, in dem ich mich aufhalte, ist alles andere als befriedigend.
geduldet aber doch nicht zufrieden.
und dann: eine krankheitswelle hat jetzt die gesamte wg zum strecken der hufe veranlasst.
ich kann mich an wenige sinnvolle sachen erinnern, die ich in den letzten vier wochen gemacht habe.
nur an das gefühl, am schreibtisch von heike zu sitzen und für zwei tage etwas machen zu können, während warm von oben durch das dachfenster licht flutete.

-

beim relaxen auf einer wiese luftschaufelte sich eine libelle auf meine verschränkten arme und ließ sich dort nieder. pilotenbrillenartig mit riesigen augen ausstaffiert, stand sie auf ihren sechs beinchen auf meinem arm, schaute geradeaus und ließ ihren schwanz wippen. auf und ab, auf und ab...er kam meinem arm gefährlich nahe.
mit einem stoß hielt ich das insekt vom ablegen des schwanzes, der aus mehreren segmenten bestand, ab.
doch auch so erschien es der libelle aushaltbar.

kurz flog sie davon, und kehrte sekunden später zurück um sich auf ebenderselben stelle meines gliedmaßen niederzulassen.
dies wiederholte sich dreimal und ich war vom beobachten, dieses zuletzt wieder untätig dasitzenden schwanzwippenden insektes so fasziniert, dass ich im suchen nach einer einzigen aktion, diese fast übersah.
das letzte segment ihres schwanzes neigte sich bedenklich, kippte pisaturmartig, nur um 90 grad gedreht, immer stärker und löste sich dann vollständig ab.

es blieb mir überlassen, das stück als scheisse zu identifizieren, denn in der zwischenzeit hatte sich die libelle schon davongemacht.

ich bin jetzt nicht einmal beleidigt, nur überrascht. und nach zerreiben der scheiße dachte ich: war das jetzt vielleicht ein geschenk..?

ich beshloß, mich so zu fühlen.

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Sonntag, 16. September 2007
schnipsel meines lebens
Sonntag, 16. September 2007, 22:39
die irgendwo ganz hinten noch rumfliegen:

"Noch einmal sprechen
von der Wärme des Lebens
damit doch einige wissen:
Er ist nicht warm
aber es könnte warm sein."
stammt von erich fried.


eine meiner synapsen blitzt auf und führt zu max frisch. endphrasen von homo faber:

"Alle Zeugnisse von mir wie Berichte, Briefe, Ringheftchen, sollen vernichtet werden, es stimmt nichts. Auf der Welt sein: im Licht sein. Irgendwo (wie der Alte neulich in Korinth) Esel treiben, unser Beruf! - aber vor allem: standhalten dem Licht, der Freude (wie unser Kind, als es sang) im Wissen, dass ich erlösche im Licht über Ginster, Asphalt und Meer, standhalten der Zeit, beziehungsweise Ewigkeit im Augenblick. Ewig sein: gewesen sein."

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Donnerstag, 6. September 2007
just listening to
Donnerstag, 6. September 2007, 02:32
the editors.
sehr beschränkt, aber bereitwilliger plätschert der lebensbach voran. heute hab ich mir die möglichkeit eines neuen bike-kaufs geschaffen.
bereitwillig bietet mir die verkäuferin an, dass neue bike als testrad deklariert zu kaufen,
was mathematisch gesehen in einem vorteil von 16,(periode)6 prozent resultiert.
wobei da einige prozente möglicherweise auch in die tasche der verkäuferin abdriften.
was wir mal im heutigen system nicht kritisieren...gell?
*grins*
andererseits belegen kalkulationen unserers systems, durchgeführt von der inhaberin des bikeshops, dass mein jetziges fahrrad noch exakt 200€ wert ist.
mehr noch: es könnten reparaturen im wert von 200€ durchgeführt werden.

hier liegen gleich zwei fehler vor:
der ideelle wert meines fahrrads liegt deutlich über 200€,
und: wenn es nach mir ginge, könnte man noch mehr als 200€ in die modifikation des bikes stecken,
nur wer bezahlt das?

belassen wir es also bei diesen worten, im system steckend. und dabei gepflegt kichernd.

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