Das Leben nach aussen kehren
Samstag, 7. November 2009
freu(n)de
Samstag, 7. November 2009, 13:59
während ich im bett liege und ein buch von gabriel garcia marquez lese, klingelt es unten an der tür.
ich sprinte aus dem bett, springe in eine hose, betätige den türöffner und mache mich auf den weg nach unten durchs treppenhaus.
ein hispanier in dhl-uniform und mit einem ersehnten fahrradteil in den händen kommt mir entgegen, lächelt freundlich und sagt: "für sie, herr ****".
ich bin gerührt, sage: vielen vielen dank,
und mache damit ihn und mich glücklich.

merke:
a) freunde sprechen einen mit namen an
b) freunde haben manchmal ein geschenk dabei

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Mittwoch, 4. November 2009
szenen
Mittwoch, 4. November 2009, 20:43
wenn sonst nichts geht, dann: szenen.

a) während es draussen aus eimern schüttet, sitze ich in der kurierzentrale und schreibe am pc eine rechnung. im hintergrund höre ich ein rauschen im funk und wirre worte.
der funker reagiert darauf wie folgt:

"ich hab nix verstanden, aber: weitermachen".



b) ich steuere gegen drei uhr nachmittags mit dem fahrrad auf eine öffentliche anstalt zu. vor dem gebäude parkt gerade ein pizzadienst aus.
mein klingeln wird mit "name der anstalt...guten mo*, äh: guten tag" quittiert.
ich nehme dies zum anlaß, unseren funker auf die zustände im öffentlichen dienst hinzuweisen.

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Freitag, 23. Oktober 2009
lebenswegkreuzungen
Freitag, 23. Oktober 2009, 00:22
Als ich aus dem IWES-Gebäude komme,
einem Institut in dem ich fast meine Diplomarbeit geschrieben hätte,
aber abbrach, weil: zu theoretisch,
als ich also aus dem Gebäude komme und mich aufs Bike schwinge und in Bewegung ausbreche,
sehe ich ihn und schleudere ihm einen vitalen Gruß ins Gesicht,
bevor ich um die Ecke schwinge.

Er steht mit leerem Gesicht, nahezu physisch nicht mehr präsent, vor dem Gebäude und raucht.

Ich könnte er sein, wäre ich meinen Bedürfnissen nicht gefolgt.

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Donnerstag, 15. Oktober 2009
träumer
Donnerstag, 15. Oktober 2009, 13:19
muss man leider diagnostizieren.
anstatt mir gedanken über die finanzierung meines lebens zu machen, stecke ich den hirnschmalz lieber in das tuning meines radkurierbikes.

zum wiederholten mal stolpere ich über den namen syntace und lande einen volltreffer:
b-2 barends, die im gegensatz zu anderen barends nicht auf gleicher höhe sondern tiefergesetzt angebracht werden. das macht eine relativ hohe und bequeme lenkerposition für standardfahren sowie eine tiefe position für sprints oder bergaufklettern möglich.

syntace ist scheinbar die einzige firma, die diese sinnvolle konstruktion anbietet.

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Mittwoch, 14. Oktober 2009
zwei
Mittwoch, 14. Oktober 2009, 09:02
eins:

im gewusel der uni erhasche ich den blick auf eine nette bekannte, die ebenfalls auf dem fahrrad unterwegs ist. ich stoppe, grüße und stelle fest das sie auf ihrem alten fahrrad unterwegs ist. die frage des warum beantwortet sie mit "ja...und dann hab ich festgestellt das beim anderen die bremsbeläge total abgefahren waren. also total" und einem leicht traurigen blick.
ich zögere kurz, recke dann meine hand und brülle
"abgefahren".
ein lächeln überfliegt ihr gesicht, sie gibt mir den high five und wir trennen uns wieder.

zwei

mein aikido partner schmeisst mich fast in einen anderen trainierenden hinein.
beim aufrappeln von der matte schaue ich in das gesicht des älteren, bulligen mannes.
er sagt gekünstelt grollend "vooooorsicht".
ich sage "alter".
er sagt: "waaaaaaas..."

ich überlege kurz und sage: "oh, so war das garnicht gemeint".

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Donnerstag, 1. Oktober 2009
außenansichten
Donnerstag, 1. Oktober 2009, 18:50
auf dem bike rolle ich den leichten berg zur agentur für arbeit hinunter, wohin mich eine sendung führt.
ein leichter nieselregen hat eingesetzt und die die straße säumenden bäume neigen schon zum farbenschlagen und blätterwerfen. eine windböe schlägt lassoartig in meinen weg hinein, die stimmung wechselt auf unruhig, es windet.
die stimmung ist voller spannung - und bunt.
ich bin inmitten all diesem und glücklich.

endnote: beim verlassen der agentur für arbeit hat das wetter einen zahn zugelegt, der wettergott entleert hemmunglos seine blase. ich pfeife vor den lustlos wartenden gestalten ein lustiges liedchen und tauche in das strömen ein. mit dem ergebnis minuten später vor der tür des radkurierschuppens meine socken auszuwringen.

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Dienstag, 29. September 2009
baby!
Dienstag, 29. September 2009, 19:37
zwei situationen dieses lebens

1) als ich mir genüßlich ein snickers aus dem rücken drücke, klingelt mein weiter entferntes handy. ich bewege mich in windeseile und nicht näher erläuterter art und weise zum telefon
und begrüße den personalchef einer größeren firma, der mir ein vorstellungsgespräch anbietet.

2) ich lasse mich von meinen radkurierkollegen doch breitschlagen, eine kündigung in einen 35km entfernten ort per fahrrad auszuliefern anstatt mit einem mietwagen dorthin zu fahren. denn schließlich, so sagt der kollege, sind wir ein fahrradkurierdienst.
nachdem ich auf der hinstrecke einige sogenannte rampen (fiese berge) sowie gegenwind vorfinde, die mich an meiner kondition zweifeln lassen, fliege ich auf dem rückweg nur so über die landstraßen dahin und liefere mir bei der einfahrt aus dem grünen umland in das wunderbar stinkende kassel ein sehenswertes rennen mit autos.
nach der fahrt sitze ich hier und bin warm in jeder faser des körpers. und glücklich.

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Sonntag, 20. September 2009
sommerausklang
Sonntag, 20. September 2009, 20:41
an einem see sitzend,
in ruhe,
lesend und verstehend.
ein letztes bad
belebend.

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Mittwoch, 19. August 2009
auszeit
Mittwoch, 19. August 2009, 23:07
während ich da auf dem flauschigen waldboden liege und die schreie langsam verebben, weil der schmerz nachlässt, denke ich:
"gar nicht so schlecht hier.
man sollte viel häufiger einfach mal so auf dem bauch im wald liegen. "
und ich bette meinen kopf auf meine arme und entspanne mich, fühle mich fast glücklich.

fast glücklich, weil es meinem fahrrad den sattel weggerissen hat. nachdem auf einer flowigen strecke ein bunny hop ungewöhnlich gut gelang, hab ich in einem hang von übermut das vorderrad an einem absatz ein bisschen zu vehement hochgerissen. es stieg, stieg höher, noch höher, manual, manual überzogen, hinterradbremse nicht greifbar. off.

abgesehen davon:
der waldboden.
weich und warm.
und an gewissen stellen:
blutig.

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Dienstag, 18. August 2009
beziehungslos
Dienstag, 18. August 2009, 21:20

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